Präsident Michel Temer versuchte, ehemaligen Parlamentspräsidenten zu schmieren. Wahrscheinlich mehrere Mitglieder in Öl-Korruption mit den USA verstrickt. Massenproteste nehmen zu.
In Brasilien ist es erneut zu Massenprotesten gegen die Regierung gekommen. Hintergrund ist die Veröffentlichung eines vertraulichen Gesprächs zwischen dem amtierenden Präsidenten Michel Temer (PMDB) und einem führenden Manager des Lebensmittelkonzerns “JBS”, Joesley Batista. Im Gespräch billigt Temer die Zahlung von Schweigegeld an den früheren Parlamentspräsidenten Eduardo Cunha. Dieser sitzt mittlerweile wegen des Verdachts auf Korruption und Geldwäsche in Haft. Es wird davon ausgegangen, dass Cunha viele Informationen über die Verstrickung der “Partei der demokratischen Bewegung” (PMDB) in einen Korruptionsskandal um den “Petrobras”-Ölkonzern hat. Ein Abgeordneter der PMDB und Mittelsmann war wenige Tage später mit einem Geldkoffer mit 500.000 Reais (umgerechnet 146.000 Euro) festgenommen worden. Insgesamt sollen fünf Millionen an Cunha geflossen sein. Das Telefongespräch wurde von Batista selbst aufgezeichnet und an den obersten Gerichtshof übergeben. Warum sich der Chef des größten fleischverarbeitenden Konzerns der Welt an die Justiz wandte, ist bisher unklar. Obwohl es sich um Vorgänge während der Amtszeit von Temer handelt, schützt diesen seine Immunität nicht vor der Justiz.
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