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Donnerstag, März 28, 2024
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    ArbeiterInnen mit schwachem Einkommen haben kaum Aufstiegschancen und sind öfter krank

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    Niedrige berufliche Positionen erhöhen laut einer Studie das Risiko, krank zu werden.

    Eine – durch die Hans Böckler- Stiftung geförderte – Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zeigt, dass sozialer Abstieg und Gesundheit stark zusammenhängen. Dies sei vor allem in Ostdeutschland zu sehen.

    Für die Studie wurden die Lebensläufe von 20.000 ArbeiterInnen aus Ost- und Westdeutschland untersucht. Bei den ArbeiterInnen zwischen 25 und 59 Jahren wurde der soziale Auf- und Abstieg analysiert, auch im Zusammenhang mit der Elterngeneration. Unter anderem wurden der Unterschied zwischen den Neuen und den Alten Bundesländern untersucht und dem Geschlecht der Befragten.

    Menschen mit hohem sozialen Stand fühlen sich weitaus weniger krank als Menschen, die einer niedrigen sozialen Schicht angehören oder sogar absteigen. Nur 8% konnten im Vergleich zu ihren Eltern in eine hohe Schicht aufsteigen, in eine mittlere Schicht schafften es 13%. 30% blieben in einer unteren Stellung, wenn ihre Eltern ebenfalls sehr wenig verdienten. Lediglich 7 bis zu 10% schafften es in eine genauso hohe Stellung wie ihre Eltern, wenn diese bereits viel verdienten. Nur ungefähr 6% steigen in eine niedrigere soziale Schicht ab, wenn ihre Eltern in höheren Schichten waren. Während ein Aufstieg mit einer besseren Einschätzung der eigenen Gesundheit einhergeht, berichten Absteiger von einem schlechteren Gesundheitszustand.

    Vor allem zwischen dem Osten und dem Westen sind die Möglichkeiten des Karriereaufstiegs und der Arbeitsmöglichkeit immer noch sehr unterschiedlich: In Westdeutschland schaffen es Männer häufiger, einen beruflichen Aufstieg zu meistern: so leben 24% der Männer in niedrigen Schichten genau wie die Eltern, im Osten sind es mehr als 32%. Für Frauen ist der Unterschied im gesamten Deutschland ungefähr gleich, doch haben sie weitaus schlechtere Aufstiegschancen als Männer. Allgemein sei es schwerer geworden, einer sozialen Schicht vom Lebensanfang bis zum -ende zuzugehören.

    Die Studie zeigt auf: Je mehr man absteigt, desto mehr sinkt auch die eigene Wahrnehmung der Gesundheit und man ist öfter krank. „Es ist anzunehmen, dass dies auf eine andauernde Benachteiligung und damit assoziierte Faktoren wie psychosoziale Belastungen zurückzuführen ist“, so die WissenschaftlerInnen. Durch einen sozialen Abstieg im Beruf komme es häufig zu Auswirkungen auf Identität, Status und Psyche, welche wiederum die Gesundheit beeinträchtigten.

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