Andreas Hollstein (CDU) hatte sich für die Aufnahme von mehr Flüchtlingen eingesetzt.
Er fragte noch: „Sind Sie der Bürgermeister?“ – dann stach er zu. Gestern ist der Bürgermeister der nordrhein-westfälischen Stadt Altena, Andreas Hollstein (CDU), mit einem Messer angegriffen worden.
Der 57-jährige Hollstein wurde um 20.04 Uhr in einer Döner-Bude in der Marktstraße in der Altenaer Innenstadt mit einer 30 Zentimeter langen Klinge attackiert und in ein Krankenhaus gebracht. Der Angreifer rammte Hollstein das Messer in den Hals. Er schwebt jedoch nicht in Lebensgefahr und ist bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Der Täter ist ein 56-jähriger Deutscher. Er sei stark alkoholisiert in die Döner-Bude gekommen und habe sich darüber beschwert, „dass Hollstein immer mehr Ausländer nach Altena holen würde“, so der Besitzer des Imbiss‘ Demir Abdullah (60). Er war mit seinem Sohn dem Bürgermeister im Zuge des Angriffs zu Hilfe geeilt und hatte den Angreifer entwaffnet.
Altena wurde bundesweit bekannt, weil es mehr Flüchtlinge aufnimmt, als es nach dem Verteilschlüssel aufnehmen müsste.
Das Attentat erinnert an den Messerangriff auf die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Diese wurde im Oktober 2015 von einem Faschisten während einer Wahlkampfkundgebung angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass dieser möglicherweise ein V-Mann (bezahlter Spitzel) des Verfassungsschutzes gewesen ist. Auf seine Nazi-Vergangenheit hatte erst ein antifaschistischer Bericht aufmerksam gemacht.
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