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Samstag, April 20, 2024
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    Feuchtere Wände, kältere Wohnungen, mehr Schulden und öfter Lärm

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    “WSI”-Analyse: Armut führt zu deutlichen Beeinträchtigungen im Alltag.

    Arme Menschen haben nicht nur weniger Geld in der Tasche, sondern erleben auch starke Einschränkungen in der Lebensqualität. Das hat eine Studie des “Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts” (WSI) ergeben, das neue Armutsdaten aus der “EU-SILC”-Erhebung des Europäischen Statistikamts “Eurostat” ausgewertet hat.

    In Deutschland lag die Armutsschwelle für eine alleinstehende Person im Einkommensjahr 2015 bei einem verfügbaren Einkommen von maximal 1064 Euro im Monat. Nach den neuen Eurostat-Zahlen sind damit 16,5 Prozent aller Menschen in der Bundesrepublik armutsgefährdet. Besonders hoch ist die Quote unter Arbeitslosen (knapp 71 Prozent sind arm) und Alleinerziehenden (32,5 Prozent).

    Eine Analyse der „Mangellagen“, die im Rahmen der EU SILC-Befragung für das Jahr 2016 erhoben wurden, ergab:

    • Feuchtere Wände: Feuchtigkeit in den Wänden oder Fäulnis im Fensterrahmen ist für 13,1 Prozent der Gesamtbevölkerung, aber 21,3 Prozent der Einkommensarmen ein Problem.
    • Kältere Wohnungen: Insgesamt haben 3,7 Prozent der Bevölkerung insgesamt, hingegen 12,4 Prozent der Menschen mit einem Einkommen unter der Armutsgrenze Schwierigkeiten, ihre Wohnung angemessen zu beheizen.
    • Mehr Schulden: Bei Einkommensarmen ist es bei 10,3% innerhalb der vergangenen 12 Monate zu Rückständen bei Zahlungen (an Versorgungsbetriebe, Hypotheken, Ratenkäufe) gekommen. Bei der Gesamtbevölkerung ware es nur 4,2 Prozent.
    • Kein Geld fürs Auto: Insgesamt können sich nur 6,8 Prozent der Befragten kein Auto leisten. Unter den Armutsgefährdeten sind es hingegen mehr als ein Viertel (26,7 Prozent).
    • Öfter Lärm: In Deutschland haben 25,1 Prozent aller Befragten in ihrer Wohnung mit Lärm aus der Umgebung zu kämpfen, aber 32,4 Prozent all jener, die unter der Armutsgrenze leben.

    Beim Vergleich ist jeweils zu bedenken, dass in den Zahlen zur „Bevölkerung insgesamt“ auch die Armen erfasst sind, der Unterschied gegenüber nicht-armen Haushalten also noch größer ausfällt.

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