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Dienstag, April 23, 2024
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    Optimismus hängt vom Geldbeutel ab

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    Einer Studie zufolge sind die Menschen in Deutschland pessimistischer geworden. Kriege, Umweltzerstörung und die Flüchtlingskrise bereiten am meisten Sorgen. Aber auch die Furcht vor Altersarmut verunsichert immer mehr Menschen.

    Das Jahr 2017 hat nicht nur satte Profite und Gehälter für die Unternehmen und Reichen gebracht, sondern auch größere Belastungen für die Ärmeren. Das vergangene Jahr besorgt zudem viele Menschen, die sich jetzt schon vor 2018 und ihrer Zukunft fürchten. Laut einer Studie der Beratungsgesellschaf EY, die der Welt exklusiv vorliegt, sind die ärmeren Deutschen pessimistischer geworden (Link).

    „Den Leuten wird immer stärker bewusst, welche finanziellen Belastungen im Alter noch auf sie zukommen“, sagt der Autor der Studie, für die im November 2017 gut 1000 Menschen telefonisch befragt wurden. „Pflegeeinrichtungen sind zum Teil unglaublich teuer und mit einer normalen Rente kaum zu bezahlen, insbesondere für Frauen“, sagt er. Auch EY-Mitarbeiter Bernhard Lorentz stellt fest: „Viele Geringverdiener haben nicht das Gefühl, am allgemeinen wirtschaftlichen Höhenflug und der guten Einkommensentwicklung zu partizipieren“.

    Die Mehrheit derer, die unter 25.000 Euro im Jahr verdienen, finden laut Studie, dass es ihnen heute schlechter geht als vor zehn Jahren. Vor allem die Angst vor Altersarmut ist in Deutschland dramatisch angestiegen. Rund die Hälfte der Befragten fürchtet, dass sie im Alter arm sein werden, weil die Rentenhöhe nicht ausreichen wird. Vor einem Jahr waren es nur knapp 40 Prozent, die diese Sorge hatten. Auch Kriege, die Flüchtlingskrise und Umweltzerstörung führen zu großen Ängsten. Nur 36 Prozent der Befragten sehen die Zukunft daher rosig. 24 Prozent sehen sie sogar negativ.

    Gerade Ältere sind pessimistisch. Mit steigendem Alter nimmt die Zuversicht ab. „Während bei den jungen Leuten bis 35 Jahre noch mehr als jeder Zweite für 2018 mit einer Verbesserung der persönlichen Finanzlage rechnet, glauben in der Altersgruppe zwischen 36 und 55 Jahren gerade noch halb so viele an eine Aufstockung ihrer verfügbaren Mittel. Bei den über 65-Jährigen sind es sogar nur noch zehn Prozent, die positiv auf das neue Jahr blicken“, schreibt die WELT. Wohlhabende werden mit ihrer eigenen Lebenssituation hingegen immer zufriedener, wie ebenfalls festgestellt wird.

    „Eine entscheidende gesellschaftliche Herausforderung wird 2018 darin liegen, das Auseinanderdriften der Gesellschaft zu stoppen und Zusammenhalt und Solidarität zu fördern“, meint Bernhard Lorentz.

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