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Freitag, März 29, 2024
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    Internationaler Börsen-Crash

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    Amerikanische, japanische und deutsche Aktienmärkte sacken massiv ab

    Den Anfang machte der Dow Jones – die Börse in den USA. Am Montag gab es den größten Kurseinbruch in der fast 133-Jährigen Geschichte des amerikanischen Aktienindex – ein Minus von 4,6%. Dies hatte internationale Auswirkungen. So ging der japanische Nikkei mit 4,7 Prozent leichter aus dem Handel, auch der die Börse in Hongkong wurde ähnlich stark getroffen (-5,5%). Der deutsche Aktienindex DAX startete heute ebenfalls mit massiven Verlusten von 3,6. Das ist der größte Kurssturz seit eineinhalb Jahren. Die Angst vor einem noch größeren Crash geht um.

    Flash-Crash

    Das Handelsblatt spricht davon, dass die Ursache für den Crash unbekannt sei, schließlich hätte es keine schlechten Nachrichten gegeben. „Stattdessen gilt die Technik als Hauptverdächtige.“
    Heute wird der Aktienmarkt massiv von Computerprogrammen beeinflusst, die innerhalb von Sekundenbruchteilen Aktien kaufen und wieder verkaufen. Wenn diese Computerprogramme größere Verkaufssignale praktisch gleichzeitig bekommen, verkaufen sie massiv. Das setzt ohnehin fallende Kurse weiter unter Druck, was wiederum neue Verkaufssignale auslöst, und so weiter. Man spricht dann von einem „Flash Crash“.

    Steigende Anleihe-Renditen

    Eine weitere Ursache sieht Daniel Alpert, Mitgründer der New Yorker Investmentbank Westwood Capital: „Der Markt ist eingebrochen, weil die Blase außer Kontrolle geraten ist. Die zentrale Erkenntnis bei Märkten mit Blasen ist jedoch, dass man nie genau weiß, was der Auslöser für einen Kursrutsch sein wird. In diesem Fall waren es steigende Anleiherenditen, die den Markt erschreckt haben.“ Steigen die Renditen für Anleihen, wollen alle Anleihen kaufen statt Aktien. Dann brechen die Aktienkurse ein.

    Nidrigzinspolitik

    Seit der Weltwirtschaftskrise 2008 betreiben die Europäische und amerikanische Zentralbank außerdem eine „Nidrigzinspolitik“. Das bedeutet, dass sie Geld zu geringen Zinsen an normale Geschäftsbanken herausgeben, die diese dann wieder rum an Unternehmen herausgeben.

    So soll die Wirtschaft – und vor allem die Profite für Großunternehmen – angekurbelt werden, was auch gelang. Die 500 reichsten Menschen konnten im vergangenen Jahr ihr Vermögen um 20% erhöhen. Gleichzeitig treibt dies auch die Spekulation an den Aktienmärkten an und hat zu den Rekordhochs der vergangenen Monate geführt.

    Diese Politik wird momentan sowohl von der amerikanischen Zentralbank FED teilweise zurückgefahren. Es bleibt also abzuwarten, ob es sich beim aktuellen Crash nur um eine kurze Kurs-Korrektur oder den Beginn einer neuen Weltwirtschaftskrise handelt.

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