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Samstag, April 20, 2024
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    “Goldman Sachs”: Heilung ist geschäftsschädigend

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    Eine Studie rät MedizinerInnen und Konzernen davon ab, in innovative Heilungsmethoden zu investieren

    Die Möglichkeiten, Menschen zu heilen und ihnen Lebensqualität zurückzugeben, entwickeln sich rasant mit neuen Durchbrüchen und der Genforschung. Neue Ansätze, die derzeit von Biotech-Unternehmen erforscht und entwickelt werden, bergen großes Potential schnelle Heilung mit sich zu bringen. In der Studie „Lohnt es sich, Menschen zu heilen?“ rät die Investmentbank “Goldman Sachs” aus genau diesem Grund davon ab, in innovative Technologien zu investieren.

    Gesunde Menschen schmälern Pharmaprofit

    Pharmakonzerne brauchen Menschen, die krank sind. Und Menschen, die ihre Medikamente nehmen. Je länger ein Patient nun auf die Medikamente angewiesen ist, desto länger verdient ein Pharmakonzern. Autorin der Studie ist unter anderem Salveen Richter, die Vizepräsidentin von Goldman Sachs in den USA. Sie illustriert die Zwickmühle, in der sie Pharmakonzerne sieht, am Beispiel von Hepatitis C.

    Es gab ein Medikament, das teuer verkauft wurde, aber eine Heilungsrate von 90 Prozent versprach. Dieses Medikament des Pharmakonzerns “Gilead Sciences” brachte dem Unternehmen hohe Gewinne ein – bis die Nachfrage einbrach. „Bei Infektionskrankheiten wie beispielsweise Hepatitis C verringert die Heilung die Zahl der verfügbaren Patienten sowie der Virusüberträger“. Nicht nur, dass bereits geheilte Menschen kein Medikament mehr nachfragen – es werden auch keine weiteren Menschen infiziert, die dann ebenfalls auf Medikamente angewiesen wären.

    Gesundheit als Luxusgut

    Unabhängig davon, ob Menschen bei einem Arztbesuch die bestmögliche Behandlung ermöglicht wird oder ob Investoren das behindern – während Pharmakonzerne im Geschäft mit der Gesundheit Millionengewinne machen, können sich Hunderttausende in Deutschland die Beiträge für eine Krankenversicherung nicht mehr leisten. Hinzu kommt die “Zwei-Klassen-Medizin”, also die spürbare Bevorzugung Privatversicherter. Dass auch Pharmakonzerne profitorientiert handeln, statt die Heilung und Verbesserung der Lebensqualität zur obersten Priorität zu erklären, ist also auch in Deutschland zu erfahren.

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