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Samstag, April 20, 2024
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    “Patriot Peer” – spielerischer Nationalismus?

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    Martin Sellner, Chef der “Identitären Bewegung Österreich”, will mit seiner neuen App “Patriot Peer” „Patrioten“ verbinden und seine auf hip gemachte Bewegung ausbauen.

    Laut Sellner soll es “eine App für die schweigende Mehrheit” werden. Er geht davon aus, dass der Großteil der Bevölkerung eigentlich rechts denkt und “fast jeder heute rechts ist”. Nur durch linke Einflüsse “der Grün versifften, kommunistischen Multikulti-Gesellschaft der 68er” traue sich die Bevölkerung nicht, dies öffentlich zuzugeben – dies möchte Sellner mit der App ändern.

    Wie funktioniert die App ?

    Wenn man die App installiert, kann man alle anderen “Patrioten”, die die App ebenfalls aktiv haben, auf der Karte sehen und sich auch gegenseitig mit einem QR-Code scannen, um Punkte zu sammeln. Punkte gibt es ebenfalls, wenn man Nationaldenkmäler besucht oder zu nationalistischen Veranstaltungen, wie Pegida-Demonstrationen oder Vorträgen von der Identitären Bewegung selbst erscheint, auf denen dann zu Ausländerfeindlichkeit aufgerufen wird. Auf einer Ranking-Liste kann man sehen, wo man mit seiner Punktzahl steht. Der Gewinner soll von Sellner persönlich eine Überraschung erhalten.

    Verbindet die App Menschen?

    Nein! Die App ist nicht dazu gedacht, um sich mit Menschen unterschiedlichster Herkunft zu verbinden, sondern um rechte Strukturen von Pegida bis hin zum Neonazi von der NPD miteinander zu vernetzen. Die App soll gezielt Menschen ausgrenzen, die nicht in das neurechte Weltbild der faschistischen Ideologie unter den identitären “Patrioten” passen.

    Warum eine App, die Menschen gezielt ausschließt?

    Wie oben schon erwähnt, um rechte Netzwerke aufzubauen, aber auch um eine größere Akzeptanz zur Ausgrenzung von Ausländern und Linken in der Bevölkerung zu schaffen. So drohte Sellner schon damit, Antifaschisten, die sich die App herunterladen, zu finden und zu outen.

    Noch befindet sich die App in der Entwicklung und auch der große Ansturm rechtsradikaler Kräfte ist vorerst wohl nicht zu befürchten. Dennoch soll die Entwicklung und Verbreitung solcher Apps „spielerisch“ rechtes und rassistisches Gedankengut gezielt verbreiten. Wir sollten uns deshalb Gedanken über die zunehmende Akzeptanz extrem rechten Gedankenguts machen und dieser mit Bildung und Aufklärung entgegenwirken.

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