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Donnerstag, März 28, 2024
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    JournalistInnen als Feindbild

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    Gewalttätige Angriffe auf JournalistInnen nehmen stark zu. Fast alle Angriffe gingen von rechten Veranstaltungen aus.

    Die Gewalt gegen JournalistInnen und VertreterInnen der Presse steigt wieder stark an. Allein in den ersten achteinhalb Monaten des laufenden Jahres 2018 hat das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) 22 tätliche Übergriffe mit 28 angegriffenen JournalistInnen und MedienmitarbeiterInnen registriert.

    Mit der Außnahme von zwei Fällen, ereigneten sich alle Taten im Umfeld von rechten Veranstaltungen. Allein auf der Demonstration am 1. September in Chemnitz wurden neun Angriffe mit elf Betroffenen erfasst − ein neuer Negativrekord. Kameraleute, Reporterinnen und Fotografen wurden geschlagen, getreten, bespuckt oder gestoßen, vereinzelt sogar mit Gegenständen oder Waffen angegriffen, so der aktuelle ECPMF Report Feindbild „Lügenpresse“ III.

    Nach einem Rekordhoch für Angriffe auf JournalistInnen im Jahr 2015 gab es zunächst 2016 und 2017 einen deutlichen Rückgang, dieser scheint sich nun in das Gegenteil umzukehren. Hierzu muss ergänzt werden, dass das ECPMF aufgehört hat Bedrohungen gegen JournalistInnen zu registrieren, da diese mittlerweile so häufig vorkommen, dass das Zentrum mit der Erfassung gar nicht mehr hinterher kommen würde.

    Seit dem 1. Januar 2016 führt auch das Bundeskriminalamt (BKA) eine eigene Statistik über Angriffe gegen JournalistInnen. Die systematische Erfassung solcher Angriffe gegen MedienvertreterInnen war eine direkte Reaktion auf die 2015 massiv angestiegenen Übergriffe. Das BKA kommt auf eine leicht höhere Anzahl an Angriffen als das ECPMF, bestätigt aber genauso die zunehmende Tendenz der Angriffe. Zwischen dem 1. Januar 2016 und Mitte August 2018 zählt das BKA 33 rechts motivierte Gewalttaten gegen JournalistInnen. Das ECPMF kommt im selben Zeitraum auf 27 bekannte Angriffe. Die Dunkelzahlen dürften noch einmal deutlich höher liegen als diese beiden (Link).

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