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Dienstag, April 23, 2024
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    Keine Kriege in unserem Namen

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    Auch in Europa steigt die Kriegsgefahr, Zeit etwas dagegen zu tun! – Ein Kommentar von Kevin Hoffmann

    Mehr als 32 offene Kriege und bewaffnete Konflikte haben Konfliktforschungsinstitute im vergangenen Jahr gezählt. In dutzenden weiteren Ländern haben Kriege die Lebensgrundlagen der Bevölkerung für viele Jahre zerstört. Millionen Menschen werden durch Kriege und ihre Folgen zur Flucht gezwungen und verlieren dabei alles was sie besitzen. Jedes Jahr sterben jährlich 100.000de Menschen allein durch die direkten bewaffneten Auseinandersetzungen. Allein seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sollen weltweit mehr als 6 Millionen Menschen in Kriegen und bewaffneten Konflikten ermordet worden sein. Wie viele es wirklich sind und wie groß die Dunkelziffer ist, werden wir wohl nie in Erfahrung bringen.

    Krieg als Fluchtursache

    Kriege und die durch sie hervorgerufene Zerstörung von Infrastruktur und Umwelt sind neben Umweltkatastrophen heute die größte Fluchtursache. Dabei werden die Kämpfe nicht aufgrund von „Meinungsverschiedenheiten“ oder „verrückten Herrschern“ vom Zaun gebrochen, sondern sind klar kalkulierte Manöver der herrschenden Politik um Absatzmärkte, Rohstoffe und Einflusssphären. Weder auf die Menschen, noch auf unsere Umwelt wird in diesem Kampf um den möglichst größten Profit Rücksicht genommen. Das sind die Ursachen dafür, dass statistisch betrachtet alle zwei Sekunden ein Mensch zur Flucht gezwungen wird. Niemand verlässt sein Land und seine Familie freiwillig, wenn es dort eine vernünftige Lebensgrundlage gibt.

    Internationaler Antikriegstag

    Am 1. September ist der internationale Antikriegstag, er soll an die Schrecken des zweiten Weltkriegs erinnern und vor weiteren Kriegen mahnen. Doch wir erleben heute in vielen Ländern einen starken Rechtsruck und Regierungen, die sich immer offener mit Aggressivität nach innen und außen zeigen. Die weltweiten Rüstungsausgaben lagen im Jahr 2017 mit 1,74 Billionen Dollar auf dem höchsten Stand seit Ende des Kalten Krieges. Im Jahr 2018 wurden in vielen Ländern, wie den USA oder auch hier in Deutschland, neue Rüstungsausgaben in Rekordhöhe beschlossen. Ein klares Zeichen dafür, dass die Herrschenden sich darauf vorbereiten, ihre Interessen weltweit noch aggressiver mit Kriegen durchzusetzen. Was für viele Jahre äußerst unwahrscheinlich schien – eine direkte militärische Konfrontation zwischen den großen imperialistischen Staaten – scheint heute zum Greifen nahe.

    Kampf um die Aufteilung der Weltmärkte

    Die Spannungen und Widersprüche zwischen den größten militärischen und ökonomischen Ländern nehmen mit rasender Geschwindigkeit zu. Dies drückt sich nicht zuletzt in den offenen Auseinandersetzungen der Länder in der EU und der NATO aus. Dabei ist klar, dass diese Konflikte nicht in unserem Interesse sind, sondern im Interesse der großen Monopole. Es geht um die Neuaufteilung der Weltmärkte und nicht um Menschenrechte oder einen „Kampf gegen den Terror“. Denn überall dort, wo Kriege geführt werden, sterben die Menschenrechte. Überall dort, wo im Namen des „Kampfes gegen den Terror“ Bomben abgeworfen und ZivilistInnen getötet werden, da wird neuer Terror geboren.

    Für uns ist klar, dass wir entschiedene Feinde dieser imperialistischen Raubkriege sind. Wir müssen als ArbeiterInnen überall auf der Welt zusammenstehen gegen Krieg und Besatzung. Die ArbeiterInnen in Deutschland, in Russland, in Afghanistan, in den USA und dem Iran haben die selben Interessen. Sie müssen gemeinsam gegen jede Form der militärischen Intervention der kapitalistischen Staaten und ihrer Armeen stehen und sich organisieren. Sie müssen gegen ihre Ausbeutung und Unterdrückung kämpfen und können so eine Zukunft schaffen, in der nicht das Profitstreben über Menschenleben entscheidet und in der es keine Kriege mehr gibt.

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    • Autor bei Perspektive seit 2017 und Teil der Print-Redaktion. Freier Autor u.a. bei „Junge Welt“ und „Neues Deutschland“

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