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Freitag, März 29, 2024
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    Vom Streik zum Generalstreik

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    Ein Mittel zum Kampf um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Ein Mittel um unsere Interessen durchzusetzen. – Ein Kommentar von Paul Gerber

    Der Streik ist die abgesprochene Arbeitsniederlegung und Verweigerung durch die Arbeiterinnen und Arbeiter selbst. Seit Jahrhunderten ist sie eine der mächtigsten und wirksamsten Aktions- und Kampfformen, die uns zur Verfügung stehen.

    Überall dort, wo wir uns gegen Ausbeutung und Unterdrückung wehren wollen, kommen wir schnell zu der Frage, welche Chancen wir haben, um unsere Interessen durchzusetzen. Wie schaffen wir es, Kündigungen und Kürzungen zu verhindern?

    Sicher ist der Streik nicht die einzige mögliche Antwort, aber doch wohl mit die mächtigste, die uns ganz praktisch zur Verfügung steht. Der Spruch „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will!“ sollte dabei nicht als einfache Parole, sondern als konkrete Möglichkeit, unsere Interessen durchzusetzen, verstanden werden. Denn wenn wir unsere Arbeit niederlegen, kann unser Chef nicht mehr machen was er will. Legen wir unsere Arbeit nieder, wird nicht mehr produziert. Doch wir können noch weiter gehen und auch zum Beispiel auch noch die Werkstore blockieren, wie die kämpferischen KollegInnen vor wenigen Wochen bei Halberg-Guss in Leipzig. Dann kommen die Herrschenden mächtig ins Schwitzen.

    Dann können Sie nur noch versuchen, ihre Interessen mit Hilfe von Polizeieinheiten gegen uns ArbeiterInnen durchzusetzen.

    Streiks sind in Deutschland oftmals heiß diskutierte Themen. Denken wir etwa an die Streiks im öffentlichen Dienst, in Krankenhäusern, bei der Bahn oder an Flughäfen. Oftmals wird sich über die Auswirkungen der Streiks auf die Bevölkerung beschwert. Sicher mag es nicht immer schön sein, vergeblich auf die Bahn zu warten oder sein Kind nicht in der Kita abgeben zu können wie normalerweise. Doch gerade hier ist die Solidarität der arbeitenden Bevölkerung untereinander gefragt. Stehen wir als ArbeiterInnen zusammen und unterstützen wir den Kampf unserer Klassengeschwister! Denn jeder höhere Lohnabschluss, jede Verbesserung der Arbeitsbedingungen, jede verhinderte Kündigung, ja jeder erfolgreiche Kampf der ArbeiterInnenklasse wird letztendlich auch uns zugute kommen.

    Doch der Streik kann noch viel mehr. Er ist nicht nur ein rein ökonomisches Kampfinstrument!
    Auch der politische Streik bis hin zum Generalstreik steht uns als Mittel zur Verfügung, um unsere Interessen durchzusetzen. Es darf uns dabei nicht wundern, dass jeder politische Streik, ja jeder nicht von einer Gewerkschaft offiziell „angemeldete“ Streik und erst recht ein Generalstreik in Deutschland unter Strafe verboten sind.

    Dies sollte uns jedoch nicht davon abhalten, den Streik perspektivisch auch als politisches Kampfinstrument einzusetzen.
    Getreu dem Motto „Streik in der Schule, Streik in der Fabrik, dass ist unsre Antwort auf eure Politik!“ kann der Streik in Schule, Hochschule und Betrieb konkret genutzt werden, um auch allgemeine politische Forderungen und Maßnahmen durchzusetzen. Dies sehen wir nicht nur in der deutschen Geschichte und an den Kämpfen unserer europäischen Nachbarländer, sondern auch ganz konkret bei den immer wieder stattfindenden Universitäts- und Schulstreiks.

    Schaffen wir es, uns unter gemeinsamen Forderungen und Losungen zu vereinigen und massenhaft gemeinsam auf die Straße zu gehen, wird auch das Verbot des politischen bzw. Generalstreiks in Deutschland hinweggefegt werden.
    Wir müssen uns nur unserer eigentlichen Macht als ArbeiterInnen bewusst werden. Wir sind diejenigen, die den gesamten Reichtum unserer Gesellschaft schaffen, also sollte er auch uns gehören und nicht wenigen „Reichen und Mächtigen“. Dafür lohnt es sich zu kämpfen!

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    • Paul Gerber schreibt von Anfang bei Perspektive mit. Perspektive bietet ihm die Möglichkeit, dem Propagandafeuerwerk der herrschenden Klasse in diesem Land vom Standpunkt der Arbeiter:innenklasse aus etwas entgegenzusetzen. Lebensmotto: "Ich suche nicht nach Fehlern, sondern nach Lösungen." (Henry Ford)

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