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Samstag, April 20, 2024
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    Euro-Krise 2.0?

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    Italien und Griechenland sind die großen Sorgenkinder der europäischen Ökonomen. Eine neue Euro-Krise könnte sich dann auf alle Euro-Länder ausbreiten.

    Auch wenn die gigantischen Hilfspakete für Griechenland nach einem Jahrzehnt jetzt auslaufen – dem Land und seiner Wirtschaft geht es miserabel und große Teile der Bevölkerung verarmen immer mehr.

    Nicht besser sieht es im hoch verschuldeten Italien aus. Die neue Regierung stellt sich offen gegen die Europäische Kommission und stellt mit ihrem Etatentwurf für das Jahr 2019 die Aufnahme von deutlich mehr Schulden in Aussicht. Schon jetzt ist Italien mit rund 130 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes verschuldet. Im kommenden Jahr will die Regierung Schulden im Umfang von 2,4 Prozent aufnehmen – drei mal so viel wie die alte italienische Regierung mit der EU ausgemacht hatte (Link).

    Schon jetzt werden neue Kredite für italienische Banken immer teurer: Die Rating-Agenturen senken ihr Kreditrating für Italien immer weiter. Und Investoren verlieren ihr Vertrauen, dass sie in Italien investiertes oder verliehenes Geld zurück bekommen.

    Der „konfrontative“ Kurs der italienischen Regierung, der sich anders als vorherige Regierungen in einzelnen Fragen eben nicht einfach dem Diktat der EU und der EZB zu unterwerfen scheint, stellt auch eine wirtschaftliche Stützung Italiens in Frage. „Es muss definitiv schon einen ernsthaften Wachstumsdämpfer oder eine Eskalation der italienischen Krise geben, bevor die EZB ihren Kurs ändert“, schätzt etwa INGdiba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski die Lage ein (Link).

    Auch andere Volkswirte europäischer Banken sehen dies ähnlich. Die italienische Regierung und ihre Notenbank müssten sich der EZB unterwerfen, damit sie mit Hilfen rechnen könnten. Gleichzeitig könnte ein weiteres Abrutschen der italienischen und auch der griechischen Wirtschaft zu einer neuen Euro-Krise führen. Gefahren werden vor allem in einer, für spätestens Herbst 2019 angekündigten, erneuten Anhebung der Zinsen der EZB erwartet. Diese könnte zentrale südeuropäische Banken hart treffen.

    Der Kurs der europäischen Währung ist unterdessen nach einem Drei-Jahres-Hoch (1 Euro = 1,2555 Dollar) Anfang des Jahres immer weiter in Abwärtsbewegung. Bis zum Ende des Jahres könnte ein Euro nur noch 1,10 Dollar wert sein.

    Griechenlands Krise vertieft sich

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