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Donnerstag, April 25, 2024
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    Rassismus bei der Polizei Sachsen

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    Ein ehemaliger Auszubildender der Sächsischen Bereitschaftspolizei veröffentlichte Screenshots einer internen WhatsApp-Gruppe, die offen antimuslimischen Rassismus zeigen. Laut dem 21-jährigen Kölner waren auch die Ausbilder rassistisch eingestellt.

    Simon Neumeyer hielt es acht Monate bei der Sächsischen Bereitschaftspolizei und deren Ausbildung aus, bevor er sich für den Abbruch entschied (Link). Während dieser Ausbildung war er auch Mitglied einer internen WhatsApp-Gruppe mit dem Namen „9/16-22 Die Elite“, die von Auszubildenden selbst eingerichtet worden war. Die Nachrichten, die dort versendet wurden, und der tägliche Rassismus der Ausbilder waren für Neumeyer nicht mehr tragbar:

    „Wir sind aus Cottbus, Und nicht aus Ghana, Wir hassen alle …… Afrikaner Ole Ole“

    „Achtung! Viele Kontrollen in der Stadt wegen IS. Überall Polizei mit MP´s. Bin gerade in eine Kontrolle geraten. Musste 2 Mettbrötchen essen und 3 große Pils trinken um zu beweisen, dass ich kein Moslem bin. Bin jetzt auf der Suche nach weiteren Kontrollen. Die Bullen haben übrigens auch eine Ziege dabei. Wer beim Anblick eine Erektion bekommt wird verhaftet“

    Diese und viele weitere offen rassistische Äußerungen haben Neumeyer dazu bewogen, diese auf seinem privaten Instagram-Account zu veröffentlichen. Laut der Sächsischen Polizei sei diese Gruppe authentisch, wurde allerdings bereits gelöscht. Gegen zwei aktive Beamte in Ausbildung und eine entlassene Beamtin wurden bereits interne Ermittlungen eingeleitet.

    Neben den WhatsApp-Verläufen seien auch Songs der faschistischen Musikgruppe “Stahlgewitter” auf der Stube gespielt worden, NPD-Veranstaltungen wurden besucht und die AfD hat offen Zuspruch erfahren. Gleichsam haben Ausbilder Rassismus und Chauvinismus toleriert und teilweise selbst verbreitet.

    Laut Neumeyer habe ein Ausbilder sinngemäß gesagt, da nun so viele Besucher nach Deutschland kämen, müsse man gut schießen lernen. Von Herbst 2016 bis Mitte 2017 hat Simon Neumeyer die Ausbildung durchgehalten. Danach ging er zurück nach Köln und begann ein Studium.

    Dieser Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Ereignissen, die eine grundsätzliche Tendenz erkennen lassen: SEK-Panzerwagen mit rechter Bestickung (Link), Polizei, die den rechten Mob in Chemnitz gewähren lässt (Link), hohe Staatsbeamte, die die rassistische Polizei in Schutz nehmen (Link) und SEK-Einheiten, die antirassistische Demonstrationen mit Kriegswaffen bewachen, zeugen von einer autoritären und chauvinistischen Polizeistruktur, die nicht nur ein Abbild des rechten Sachsens ist, sondern in ganz Deutschland anzutreffen ist.

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