`
Dienstag, März 19, 2024
More

    Mein erstes Mal!

    Teilen

    In den Unikliniken des Bundeslandes NRW streikten heute vor allem in Bonn, Düsseldorf, Essen und Münster die Pflegerinnen und Pfleger. Sie gingen für mehr Lohn und Arbeitssicherheit auf die Straße. – Ein Erlebnisbericht von Pflegerin Janina Henschel, die heute zum ersten Mal streikte.

    Erste Eindrücke

    Erst zögerlich, dann immer lauter forderten die Streikenden durch Parolen mehr Lohn und Anerkennung für die Arbeit, die sie jeden Tag verrichten. Der mehr als 200-köpfige Demonstrationszug, der ab 12 Uhr einmal um die Uniklinik Köln ging, wurde durch Konfetti und Rauch begleitet. Für Viele war es das erste Mal auf einer Demonstration, das erste Mal ein Streik, es war das erste Mal, dass man offen für seine/ihre Interessen und Bedürfnisse eingetreten ist. Die Freude war groß, endlich mal streiken gewesen zu sein und die Vorfreude auf den nächsten Streik, der auf jeden Fall kommen wird, war noch größer.

    Die Pflege in NRW

    In NRW wurde heute den ganzen Tag gestreikt. Das bedeutet, dass von morgens um 6.30 Uhr bis abends um 21.30 nur die Notbesetzung in den Krankenhäusern im Dienst war. Die Operationen wurden auf ein Minimum begrenzt, nur noch lebenswichtige Operationen wurden gefahren. Manche Stationen wie der Aufwachraum in Köln wurde heute von keiner einzigen Pflegekraft betreten, dort mussten die Ärzte die Patientenversorgung betreiben. Da es von ver.di noch keine offiziellen Zahlen dazu gibt, wann wer wo war, kann ich nur wiedergeben, was ich auf dem Streik in Köln selbst gehört habe. In Düsseldorf sollen es 500 Pflegekräfte gewesen sein, in Bonn 250 und in Köln haben die meisten Pflegerinnen und Pfleger gestreikt – mehr als 800 Menschen haben hier die Arbeit niedergelegt.

    Wie weiter?

    Da es am 6./7. Februar, der zweiten Tarifrunde keine Einigung gab, rief ver.di am 12.2 zu einem Warnstreik in Nordrhein-Westfalen auf. Vor der dritten Tarifrunde sollen die Pflegekräfte durch den Warnstreik nochmal ihre Wut auf die Straße bringen und die Dringlichkeit der Lage klar machen. Die Forderungen der ver.di sind eine Entgelderhöhung um 6%, aber mindestens um 200 Euro. Die dritte Tarifrunde ist am 28. Februar und 1. März 2019. Ich werde auch bei den nächsten Aktionen dabei sein.

    [paypal_donation_button align=”left”]

    Mehr lesen

    Perspektive Online
    direkt auf dein Handy!

    Weitere News