Mehrere tausend Menschen haben am vergangenen Samstag in Solidarität mit den hungerstreikenden türkischen und kurdischen AktivistInnen in der Türkei und Deutschland und für das Ende der Isolationshaft Abdullah Öcalans ins Köln demonstriert.
Unter dem Motto „Die Isolation durchbrechen, den Faschismus zerschlagen“ hatten die kurdischen Dachverbände KCDK-E (Demokratischer Gesellschaftskongress der KurdInnen in Europa), TJK-E (Kurdische Frauenbewegung in Europa) und NAV-DEM (Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland) zur Demonstration aufgerufen.
Hatip Dicle: „Wie Deutschland in den dreißiger Jahren“
Während der Kundgebung machte der bekannte kurdische Politiker Hatip Dicle auf die dramatische Situation in der Türkei aufmerksam: „So wie die Menschen in Deutschland in den 1930er Jahren mit dem Gedankengut der Nazis betäubt wurden, ist heutzutage fast die Hälfte der Bevölkerung der Türkei mit Erdoğans Ideen infiziert.“ Laut Dicle würde sich der heutige türkische Innenminister Süleyman Soylu nicht von Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels unterscheiden.
„Das strategische und taktische Vorgehen der Nazis im Deutschland der dreißiger Jahre findet heutzutage in der Türkei statt. Wenn es den Kurden und allen weiteren demokratischen Kräften in der Türkei nicht gelingt, diese Entwicklung zu stoppen, wird sich die Wirtschaftskrise nach den Kommunalwahlen Ende März verschärfen und die faschistischen Angriffe auf die Opposition werden zunehmen“, warnte der kurdische Politiker (Link).
Übergriff auf Hungerstreikenden
An der Demonstration nahmen mehrere kurdische AktivistInnen aus Nürnberg, Kassel und Duisburg teil, die sich selbst seit Wochen im Hungerstreik befinden. Einer von ihnen, Mustafa Tuzak aus Duisburg, wurde am Samstag kurzzeitig von der Polizei unter Einsatz massiver Gewalt festgenommen. Ein Arzt attestierte nach der Demonstration zahlreiche Schlagverletzungen, Quetschungen und Abschürfungen durch den Polizeiangriff (Link).
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