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Dienstag, März 19, 2024
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    Fridays for Future: Bußgelder für streikende SchülerInnen

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    Die Teilnahme an den SchülerInnenstreiks der “Fridays for future” hat bundesweit ganz unterschiedliche Konsequenzen. Mancherorts reagieren nun Schulleitungen auf die Beharrlichkeit der Schülerschaft und wollen zu harten Maßnahmen greifen, um das politische Engagement während der Schulzeit zu unterbinden.
    Der wütende Rundbrief des Münchner Schuldirektors Wolfgang Hansjakob macht Schlagzeilen. Nachdem er einige Wochen geduldet hatte, dass SchülerInnen allwöchentlich freitags die Schule früher verlassen, um mit einem Streik der Forderung nach Klimagerechtigkeit Nachdruck zu verleihen, droht er unter anderem Bußgelder an. Er zeigte sich überrascht davon, dass der Kampf um Klimagerechtigkeit von der Schülerschaft fortgeführt wird und nun seit vielen Wochen Tausende in kleinen und großen Städten Deutschlands gemeinsam demonstrieren. Durch das Fernbleiben vom Unterricht begehen streikende SchülerInnen tatsächlich eine Ordnungswidrigkeit, ein Streikrecht haben sie offiziell nicht.

    Bildungsreferat überrascht

    Das Bildungsreferat, dass laut dem Brief für das Ausstellen von Bußgeldern zuständig sei, ist nach Informationen der Süddeutschen zunächst überrascht von der Aussage Hansjakobs. Selbst Verweise habe es bisher kaum gegeben, von Bußgeldern ganz zu schweigen.

    Debatte im Parlament

    Abgeordnete des Bundestags verurteilen oder befürworten derzeit die Streiks immer wieder öffentlichkeitswirksam. Besonders Aussagen wie die von FDP-Vorsitzendem Christian Lindner wurden oft zitiert, die SchülerInnen sollten die Klimagerechtigkeit doch “den Profis” überlassen. Besagte Profis, wie sie bei den “Scientists for Future” zu finden sind, haben den SchülerInnen hingegen ihr Okay gegeben. Das Bündnis aus rund 23.000 WissenschaftlerInnen begrüßt, dass der Schulstreik die Ergebnisse aus der Forschung bekannt mache.
    “Was der Lindner gemacht hat, war ’ne absolute Steilvorlage. Wir haben dutzende Studien, die zeigen, was wir machen müssen. Die werden regelmäßig von der Politik zur Kenntnis genommen, mit freundlichem Händedruck – und dann ins Regal gestellt. Das Gleiche, was mit den Schülerinnen und Schülern passiert, passiert ja auch mit den Ergebnissen der Wissenschaft.”, so Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.

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