Laut einer internationalen Studie erhöhte sich der weltweite Alkoholkonsum seit 1990 um 70%. Daten von Menschen zwischen 15 und 99 Jahren aus 189 Ländern wurden dafür ausgewertet. Als ursächlich werden sowohl das Bevölkerungswachstum als auch ein gestiegener Pro-Kopf-Verbrauch betrachtet.
Die Zahlen zeigen jedoch auch einen starken regionalen Unterschied. In China und Indien beispielsweise stieg der Alkoholkonsum besonders, in Deutschland sank er hingegen leicht. Mittel- und Osteuropa bleiben die Regionen mit dem höchsten Alkoholkonsum. Am wenigsten trinken die Menschen im Norden Afrikas und im Mittleren Osten.
Spitzenreiter im Trinken von Alkohol ist das Land Moldawien mit einem Konsum von 15 Liter reinem Alkohol pro Person. 1990 schafften die Deutschen noch 16,3 Liter, 27 Jahre später immerhin noch 13,05 l. Weltweit trank jeder Mensch im Schnitt 6,5 l, 1990 waren es noch 5,9.
Zum Vergleich: 10 Liter reiner Alkohol entsprechen 200 Litern Bier (20 Kästen), 90 Litern Wein oder 25 Litern Whiskey. 47% der Menschen weltweit tranken 2017 überhaupt keinen Alkohol.
Alkohol gehört zu den stark gesundheitsschädlichen Substanzen. Heute entdeckt, würde er wohl kaum zugelassen werden, höchstens als Reinigungsmittel. Wenn die menschliche Leber Alkohol abbaut, produziert sie den Krebserreger Acetaldehyd. Häufiges Vieltrinken erhöht das Risiko für Rachen- und Brustkrebs, sorgt für Leberschäden und Herzkrankheiten, sowie Schädigungen des Nervensystems.
Die Diagnose „psychische Verhaltensstörungen durch Alkohol“ ist bei Männern die häufigste in der Krankenhausstatistik: Angst, Reizbarkeit, Depressionen und Unruhe sind einige mögliche Persönlichkeitsveränderungen durch ständig hohen Alkoholkonsum. Zwischen 42.000 und 74.000 Menschen sterben schätzungsweise jährlich in Deutschland direkt oder indirekt durch Alkohol.