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Donnerstag, April 25, 2024
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    AfD-Kandidat bekommt 44,9% bei Bürgermeisterwahl in Görlitz

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    Im sächsischen Görlitz unterlag der AfD-Politiker Sebastian Wippel dem CDU-Kandidaten Octavian Ursu in der Stichwahl nur knapp. Wippel kam auf 44,9% der Stimmen, Ursu auf 55,1%. Möglich wurde dies nur dadurch, dass Grüne und Linkspartei für den CDU-Politiker warben.

    Fast hätte Deutschland seinen ersten AfD-Bürgermeister bekommen. Ende Mai hatte der  AfD-Politiker und Polizeikommissar Sebastian Wippel (36) noch die erste Runde bei der Wahl zum Oberbürgermeister in Görlitz gewonnen. Er erhielt 36,4 Prozent der Wählerstimmen. Der CDU-Bewerber Octavian Ursu kam dagegen auf nur 30,3 Prozent.

    Seit 2014 sitzt Wippel für die AfD im sächsischen Landtag. Bereits im August 2016 hat er bundesweite Bekanntheit erlangt. Damals wünschte er sich, dass Verantwortliche der aktuellen Flüchtlingspolitik durch Terroranschläge getötet würden.

    Im Sommer 2018 zeigte er dann auch, welches Görlitz er sich wünscht – mit einem provokanten Besuch auf dem Görlitzer Zuckerfest, einem deutsch-syrischen Familienfest anlässlich des Endes vom Ramadan. Dort verteilte er Postkarten an arabisch aussehende Familien, mit denen er sie zum Verlassen der Stadt aufforderte.

    Rückzug von Grünen und Linkspartei ermöglicht CDU-Sieg

    Um AfD-Politiker Wippel zu verhindern, zogen Grüne und Linkspartei nach dem ersten Wahlgang ihre Bewerber zurück. Die Grünen appellierten an ihre WählerInnen, „für Weltoffenheit zu stimmen“, ohne dabei aber den Namen des CDU-Kandidaten Ursu direkt in den Mund zu nehmen. Und sogar die Linke war bereit, „das bisher Undenkbare zu tun“ und schlug sich auf die Seite der CDU.

    So kam es, dass sich bei der Stichwahl am 16. Juni nun doch CDU-Kandidat Ursu durchsetzen konnte. Er kam auf 55,1% der Stimmen, Wippel auf ‘nur’ 44,9%. Die Wahlbeteiligung lag bei 56%.

    Wippel sprach dennoch von einem „respektablen Ergebnis“, „wenn man bedenkt, dass alle anderen Parteien alle ihre Kräfte gegen uns mobilisiert haben!“.

    Tatsächlich stellte auch die Chefin der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, später auf Twitter fest: “Natürlich ist der Sieg von Octavian Ursu der Sieg eines breiten Bündnisses, für das ich dankbar bin”.

    Auch wenn die AfD noch nicht den Bürgermeister stellen kann, ist sie mit 30,8 Prozent die größte Fraktion im Stadtrat. Die Kandidatenliste der AfD war mit Neonazis durchzogen. Die CDU kommt hier auf 22%.

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