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Freitag, März 29, 2024
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    Facebook will eigenes Zahlungsmittel einführen

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    Facebook will im kommenden Jahr seine Digitalwährung „Libra“ starten. Beteiligt an dem Projekt sind auch Visa, Mastercard und Paypal. Facebook verspricht, nicht auf die Finanzdaten seiner Nutzer zugreifen zu können.

    Das Internetunternehmen Facebook will noch größer werden. Dafür plant es jetzt den Einstieg in die Finanzwelt. Mit der Cyberwährung Libra soll im nächsten Jahr eine neue globale Währung auf den Markt kommen und Milliarden Nutzer erreichen. Facebook verspricht sich davon einen großen Anschub für den Onlinehandel.

    Die Details des neuen Projekts stellte das Unternehmen in der vergangenen Woche vor. Demnach soll Libra auch Menschen ohne eigenes Bankkonto Zugang zu Finanzdienstleistungen ermöglichen. Hiermit dürfte Facebook vor allem auf Regionen wie Asien oder Afrika abzielen. Hinzu kommt das Geschäft mit Transaktionen zwischen Firmen und Facebook-Nutzern.

    Das kalifornische Unternehmen scheint die Entwicklung der bisherigen digitalen Währungen genau analysiert zu haben. Facebook wird Libra nicht allein auf den Markt bringen, sondern hat dafür eine Allianz aus 28 namhaften Unternehmen aufgebaut. Die „Libra Association“ umfasst etwa die Finanzdienstleister Visa, Mastercard, Paypal und Stripe, aber auch Ebay, Vodafone, den Musikstreamingdienst Spotify, die Reisebuchungsplattform Booking.com und die Fahrdienst-Vermittler Uber und Lyft. Bis zum Start der Digitalwährung soll dieses Kartell auf 100 Unternehmen angewachsen sein, hofft der zuständige Facebook-Manager David Marcus.

    Neue Weltwährung „Bitcoin“

    Um sich in der digitalen Welt durchzusetzen, wird Libra zudem die extremen Kursschwankungen von Bitcoin und Co. vermeiden müssen. Dafür wird die Libra Association einen Reservefonds aus Wertpapieren und verschiedenen Währungen wie Dollar, Euro und Yen für die Deckung von Libra anlegen. „Wenn zum Beispiel jemand Libra für 100 Euro kauft, fließen diese 100 Euro in die Reserve“, erklärte dazu Marcus. Libra werde außerdem nicht von den Nutzern selbst erstellt, sondern müsse bei einem der teilnehmenden Unternehmen oder auf Handelsplattformen angekauft werden.

    Während die Facebook-Aktie nach der Ankündigung von Libra an der New Yorker Börse zulegte, wurden auch erste kritische Stimmen zu dem Projekt laut. Die Vorsitzende des Finanzausschusses im US-Repräsentantenhaus Maxine Waters (Demokraten) forderte Facebook auf, die Pläne auf Eis zu legen. Mit der Digitalwährung setze Facebook seine unkontrollierte Expansion fort und erweitere seine Reichweite auf das Leben seiner Nutzer. Facebook-Manager Marcus erklärte indes, das Unternehmen werde keinen Zugriff auf Transaktionsdaten erhalten. Dies wird jedoch schon rein technisch angezweifelt, denn irgendjemand wird die Knoten betreiben müssen, über welche die Transaktionen von Libra abgewickelt werden. Damit wäre der Zugriff aber gegeben.

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