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Samstag, April 20, 2024
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    Initiative für den Erhalt des Osterholz-Waldes

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    Während bei Ende Gelände hunderte AktivistInnen die Kohlebagger blockieren, bahnen sich in anderen Teilen Deutschlands schon neue Bedrohungen für die Umwelt an. Etwa 5 Hektar Waldgebiet zwischen Wuppertal und Haan sollen dieses Jahr noch abgeholzt werden. Dagegen regt sich Widerstand.

    Die Firma Oetelshofen betreibt angrenzend an den Wald Osterholz einen Kalkstein-Steinbruch. Bei diesem Steinbruch fallen größere Mengen unbrauchbares Material an. Um für den großen Haufen Müll Platz zu machen, soll nun der Wald gerodet werden. Dadurch erhofft sich das Unternehmen große Kosteneinsparungen. Die Kosten trägt dann allerdings die Umwelt.

    Die Geschäftsführer der Firma Oetelshofen, Herr Jörg Iseke und Herr Moritz Iseke (Fraktionssprecher der CDU in der Bezirksvertretung Wuppetal-Vohwinkel) sehen darin kein Problem. Ganz im Gegenteil: Dass weiterhin CO2 produziert wird, ist für sie selbstverständlich. So schreibt das Unternehmen auf seiner Internetseite:
    „Es gibt Waschmaschinen, die brauchen weniger Wasser, und Lampen, die brauchen weniger Strom. Aber kein Eisen, das weniger Erz braucht. Das Gleiche trifft auf Kalk zu (…) Die Einsicht, dass dieses CO2 auch mit modernsten Anlagen nicht weniger werden kann, ist Grundlage für unsere umweltpolitische Diskussion.“

    Und wenn man sowieso schon CO2 in die Atmosphäre bläst, kann man auch direkt den Wald nebenan roden und als Mülldeponie nutzen. Aus Kostengründen, versteht sich.

    Wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen

    Was für die einen eine Mülldeponie und eine Möglichkeit zur Profitsteigerung ist, ist für andere wertvoller Lebensraum. Im Osterholz leben eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, unter anderem seltene Kröten und Fledermäuse. Außerdem haben sich über viele Jahre ökologisch wichtige Landschaftselemente entwickelt, z.B. Fließquellen, Dolinen (Einsturztrichter früherer, oberflächennaher Höhlen) und eine Bachversickerung. Das Alles würde durch die sogenannte Abraumhalde zunichte gemacht werden. Da hilft es auch nicht, wenn das Vorhaben mit Argumenten wie versprochener Renaturierung schöngeredet wird.

    Waldspaziergänge und Widerstand

    Doch nicht nur bei Ende Gelände und im Hambacher Forst, sondern auch hier regt sich Widerstand in der Bevölkerung. Einige BürgerInnen aus Haan und Wuppertal haben bereits rechtlich Einspruch erhoben. Darüber hinaus finden Info-Veranstaltungen (Donnerstag 27. Juni 19:30 Uhr: “Enough Info-Café” in Wuppertal) und Waldspaziergänge statt.

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