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Mittwoch, April 17, 2024
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    Mit Spaß das Datenmonster füttern

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    Wenn aus Spaß Ernst wird: Das beliebte Handyprogramm FaceAPP versorgt automatische Gesichtserkennungssoftware mit notwendigem Bildmaterial. NutzerInnen helfen freiwillig beim Ausbau der Massenüberwachung. 

    Mit der Bildmanipulationssoftware “FaceApp” kann man sein Gesicht altern lassen und damit sich und allen, die es sehen oder nicht sehen wollen, zeigen, wie man mit 60 oder 80 Jahren aussieht. Man kann sich auch jünger machen, Schminke oder Bärte auftragen oder Gesichtszüge eines vermeintlich anderen Geschlechts annehmen.

    Es ist ein kleiner netter Spaß, der derzeit bei Facebook, Twitter, Instagram und Co herumgeht. Spaß hat aber vor allem die Firma “Wireless Lab”, die damit leicht und günstig an Datenmaterial gelangt, um ihre Gesichtserkennung-KI zu trainieren.

    Obwohl die App schon seit zwei Jahren zu haben ist, ist sie jetzt auf Platz 1 der Download-Charts von Google Playstore und dem Apple Store geklettert. Die App ist als Standard-Version kostenlos oder für rund 40 Euro als Pro-Version – d.h. ohne Werbung und mit mehr Filtern – zu haben. Viele Prominente posteten in den vergangenen Tagen Bilder ihres gealterten Ichs, viele machten es nach und plötzlich ist ein Hype da.

    Über die in Russland ansässige Softwarefirma Wireless Lab ist wenig bekannt. Es sollte jedoch klar gestellt werden, dass alle NutzerInnen der App eine KI (Künstliche Intelligenz) zur Gesichtserkennung mit Daten versorgen, wodurch diese noch effizienter wird.

    Bislang sind Gesichtserkennungssoftwares nicht besonders erfolgreich im Erkennen von Gesichtern. Dies liegt vor allem an zu wenigen Trainingsdaten für die KIs. Wireless Lab könnte nun seine Bilddaten oder gleich die gesamte Gesichtserkennungs-KI verkaufen, etwa an die großen Überwachungskapitalisten Facebook, Amazon, Google oder ihre asiatischen Gegenspieler.

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