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      US-Notenbank muss erneut die Geldmärkte stützen

      Die amerikanische Notenbank Fed wird nächste Woche wieder damit beginnen, Staatsanleihen zu kaufen. Die Maßnahme diene dazu, die Geldmärkte zu stützen. Im Kreditgeschäft zwischen den Banken war es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Störungen gekommen.

      Die Ankündigung kam am Freitag. Wie die Federal Reserve (kurz: Fed) mitteilte, seien Käufe von Papieren mit kurzfristiger Laufzeit in Höhe von 60 Milliarden Dollar pro Monat geplant. Zum Vergleich: Die Europäische Zentralbank hatte kürzlich angekündigt, ab November Staats- und Unternehmensanleihen in einem Volumen von 20 Milliarden Euro pro Monat aufzukaufen. Das Fed-Programm ist damit dreimal so groß wie das der EZB.

      Anders als die EZB behauptet die Fed jedoch nicht, sie wolle mit ihrem Programm die Wirtschaft ankurbeln. Vielmehr gehe es darum, Störungen auf den Geldmärkten zu beseitigen, wie sie in den vergangenen Wochen vermehrt aufgetreten sind.

      Im September hatte die Fed – erstmals seit Beginn der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008 – das Bankensystem mit Geld stützen müssen. Insgesamt 128 Milliarden Dollar pumpte sie im Rahmen eines Notfallprogramms innerhalb von zwei Tagen in die Märkte. Zuvor war es auf dem „Repo-Markt“ zu einer plötzlichen Geldverknappung und einem erheblichen Zinsanstieg von 2 auf 10 Prozent gekommen.

      Dieser Markt, auf dem sich Banken über Nacht Bargeld leihen, ist zentral für die Funktion des US-Finanzsystems. Zur Erinnerung: Im Jahr 2008 hatte die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers beinahe den Zusammenbruch des internationalen Bankensystems nach sich gezogen

      Weltwirtschaft am Abgrund

      Erklärt wurde die Störung auf dem Repo-Markt im September mit Steuerzahlungen, die viele Unternehmen in diesem Zeitraum hätten leisten müssen. Doch auch in den darauffolgenden Wochen musste die Fed immer wieder mit Geldspritzen auf dem Markt eingreifen. Und so wird es wohl erst einmal weitergehen: Neben dem Anleihenkauf plant die Fed nach eigenen Angaben weitere Eingriffe in den Repo-Markt „mindestens bis Ende Januar 2020“.

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