Um die deutsche Wirtschaft unabhängiger von politischen und ökonomischen Schwankungen auf dem Weltmarkt zu machen, will die Bundesregierung den Abbau von Rohstoffen in Deutschland wieder vermehrt fördern. So sieht es die neue Rohstoffstrategie der Bundesregierung vor.

Noch ist es nicht offiziell und die Details sind noch nicht öffentlich zugänglich – doch noch in diesem Jahr will die Bundesregierung ihre neue Rohstoff-Strategie veröffentlichen. Die letzte Rohstoff-Strategie stammt aus dem Jahr 2010. Seitdem hat sich auf dem Weltmarkt viel verändert.

Wie die Tagesschau und die Wirtschaftswoche berichten, geht es im Kern der neuen Strategie darum, wieder mehr Rohstoffe in Deutschland zu fördern, damit die deutsche Industrie nicht weiter abhängig vom Zugang zu Rohstoffen auf dem Weltmarkt ist. Das zentrale Stichwort der Bundesregierung hier ist die Versorgungssicherheit.

Versorgungsrisiken minimieren

In dem Entwurf der Bundesregierung soll es laut Tagesschau unter anderem heißen: “Versorgungsrisiken gefährden den sicheren Rohstoffbezug und damit die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.” Die Bundesregierung will daher wieder vermehrt den Bergbau in Deutschland fördern. Dazu gehört unter anderem der Abbau von Quarzsand für die Metallindustrie und Steinen für die Bauindustrie.

Parallel zu mehr Abbau von Rohstoffen im eigenen Land will die Regierung durch staatliche Maßnahmen den Rohstoffnachschub für die deutsche Industrie aus dem Ausland absichern. Dies gilt insbesondere für Seltene Erden und Mineralien wie Lithium, Indium, Gallium, Germanium, Kobalt, Nickel und Graphit. Viele dieser Rohstoffe werden bei der Produktion von Elektroautos und Computerchips, sowie in der Chemieindustrie benötigt.

Kredite und Recycling sollen Strategie ergänzen

Die Bundesregierung will dazu zum Einen die EU-Staaten stärker aneinander binden und sich andererseits etwa mit der staatlichen Bank KfW über Kredite an Minen-Konzerne den Zugang zu Rohstoffen sichern.

Ein drittes Standbein der Strategie soll der massive Ausbau von Recycling sein. Besonder dazu muss jedoch noch geforscht werden. So können heute zwar etwa Metalle wie Eisen, Stahl, Gold und Platin durch Recycling-Methoden leicht zurückgewonnen werden. Bei den Seltenen Erden ist dies bisher jedoch noch sehr kompliziert. Zudem ist die deutsche Wirtschaft besonders stark auf den Export ausgerichtet. Dadurch stehen die verarbeiteten Rohstoffe zum Recycling oftmals gar nicht bzw. nur in einem geringen Umfang zur Verfügung.


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