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    Strategie-Papier des Innenministeriums aufgetaucht: Bevölkerung sollte Angst vor Coronavirus gemacht werden

    Seit nunmehr zwei Wochen herrscht in der Bundesrepublik aufgrund der Corona-Pandemie ein sogenanntes „Kontaktverbot“. Spielplätze, Museen, Schulen sind geschlossen, Grundrechte eingeschränkt bzw. ausgehebelt. Gearbeitet werden muss trotzdem, auch in nicht dringend notwendigen Betrieben.

    Bereits Ende März wurde bekannt, dass es ein Strategie-Papier zum Umgang mit dem Corona-Virus im Innenministerium gibt. Nachdem dieses durch das Portal „Frag den Staat“ veröffentlicht wurde, wird nun klar, dass es nicht nur Strategien zur Eindämmung des Virus, sondern auch solche zur Kommunikation mit der Bevölkerung umfasst.

    Dabei geht es vor allem darum, Akzeptanz für die massiven Einschnitte in unsere Grundrechte und das soziale Leben zu erzeugen, um sowohl einem Vertrauensverlust in die Regierung als auch einem Unterschätzen des Virus seitens der Bevölkerung vorzubeugen.

    Zentrale Maßnahme, die in „Wie wir Covid-19 unter Kontrolle bekommen“ vorgeschlagen wird, ist dabei das Säen von Angst. Man müsse wegkommen von einer Fokussierung auf die recht gering scheinende Todesrate und auf die möglichen Folgen der Pandemie aufmerksam machen. In dem Papier ist von einer „gewünschten Schockwirkung“ die Rede.

    Ansetzen solle man hier bei bei der menschlichen „Urangst“ vor dem Ersticken. Auch Kindern solle bewusst gemacht werden, dass sie ihre Eltern potentiell anstecken und umbringen könnten. Des Weiteren müsse die Bevölkerung um die Langzeitschäden wissen, die eine Covid-19-Erkrankung bewirken kann.

    Auch ein historischer Vergleich solle zur Verängstigung der Bevölkerung genutzt werden. Anhand der mathematischen Formel „2019=1919+1929“ müsse klar gemacht werden, dass die derzeitige Pandemie so schlimm sei, wie die Spanische Grippe und die Weltwirtschaftskrise zusammen.

    Noch ist unbekannt, wer das Papier erarbeitet hat. Laut FAZ soll jedoch ein Gremium von 10 Personen verantwortlich sein: mit dabei die vier Ökonomen Michael Hüther und Hubertus Bardt vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und Christoph M. Schmidt und Boris Augurzky vom RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Weitere Mitglieder werden nicht genannt.

    Das Papier war bereits bei seinem Bekanntwerden dafür kritisiert worden, dass es unter anderem Bezug auf einen Blog-Beitrag eines privaten Unternehmers nahm, der harte Maßnahmen gegen das Virus forderte. Seine Darstellungen sind wissenschaftlich jedoch stark umstritten.

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