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Donnerstag, März 28, 2024
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    Dortmund: Kurde von türkischem Faschisten ermordet

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    In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde der Kurde Ibrahim Demir in der Dortmunder Innenstadt zu Tode getreten. Tatverdächtiger ist ein Anhänger der faschistischen „Grauen Wölfe“. Polizei und Staatsanwaltschaft sehen derweil noch keine Hinweise auf ein Motiv.

    Das 41-jährige Opfer war das letzte Mal lebend in einem Kiosk in der Nähe seiner Wohnung gesehen worden. Zuvor hatte er seine Mutter besucht und befand sich seit ungefähr 23:30 Uhr auf dem Heimweg. Auf einem Gehweg in der Dortmunder Innenstadt wurde er dann mehrfach getreten, auch als er noch am Boden lag. Ein Zeuge bemerkte die Tat gegen 1 Uhr und rief den Notarzt, doch dieser konnte Ibrahim Demirs Leben nicht mehr retten. Er verstarb noch am Tatort.

    Ein Tatverdächtiger wurde inzwischen ermittelt. Der 39-jährige Asir A. hatte sich am Sonntagnachmittag selbst gestellt. Dieser gab in einer Vernehmung zu, sein Opfer misshandelt zu haben und wurde am Montag dem Haftrichter vorgeführt. Die Tat, die ihm zur Last gelegt wird: Körperverletzung mit Todesfolge.

    Polizei und Staatsanwaltschaft geben an, noch keine konkreten Hinweise auf ein Tatmotiv zu sehen. Wie die kurdische Tageszeitung Yeni Özgür Politika berichtet, handele es sich bei dem Täter jedoch um einen Anhänger der türkisch-nationalistischen „Grauen Wölfe“, der sich auf seinem Facebook-Profil klar als deren Anhänger zeigt. Dort zeigte er unter anderem den „Wolfsgruß“, das Erkennungszeichen dieser Gruppierung, die eine der größten faschistischen Organisationen in Deutschland ist. Sie zählt rund 18.000 Mitglieder in der Bundesrepublik und ist für Gewaltverbrechen gegen KurdInnen, Linke, AlevitInnen und GewerkschafterInnen bekannt.

    Des Weiteren soll Asir A. auch Ibrahim Demir gekannt haben. Ein Bruder des Opfers bestätigte, dass A. diesen bereits im Vorfeld der Tat wiederholt wegen seiner Kleinwüchsigkeit schikaniert habe.

    Şaziye Demir, Ibrahims Mutter, berichtet auch, dass ihr Sohn kürzlich bedroht wurde, er sie jedoch aufgefordert habe, sich nicht einzumischen.

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