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    Proteste bei Galeria Kaufhof/Karstadt erfolgreich – der Protest muss weitergehen!

    Am 18.06. wurde bekannt, dass 62 von insgesamt 172 Galeria Kaufhof- und Karstadt-Filialen schließen sollen. Das würde einen Arbeitsplatzverlust für rund 5.000 Beschäftigte bedeuten. Viele von ihnen haben das nicht hingenommen, gegen die Schließung protestiert und können erste Erfolge verzeichnen. – Ein Kommentar von Joleen Haupt

    Die Beschäftigten sind aktuell zum großen Teil in der Gewerkschaft Verdi organisiert. In vielen Städten wurden von der Gewerkschaft jedoch keine Proteste organisiert. In Berlin gab es kleinere Kundgebungen vor den 6 Filialen, die in der Hauptstadt betroffen sind. Zu breiteren Protesten gemeinsam mit KundInnen und anderen solidarischen Kräften rief Verdi nicht auf.

    Die Galeria Kaufhof/Karstadt-Filialen gehören dem fünffachen Milliardär René Benko. Dieser besitzt neben den Filialen auch einige der Gebäude, in denen sich die Filialen befinden. Mietminderungen von seiner Seite zum Erhalt der Warenhäuser gab es jedoch nicht.

    Erste Erfolge für Beschäftigte

    Am 17.07. erreichte eine erfreuliche Nachricht die MitarbeiterInnen des Galeria Kaufhofs im Ring Center in Berlin. Die Regierung in Berlin setze vor allem darauf, mit den Vermietern der Kaufhäuser zu verhandeln, um durch einen niedrigeren Mietpreis Filialen erhalten zu können. Im Falle der Lichtenberger Filiale im Ring Center gelang dies. Das ist aber vor allem den Protesten der Beschäftigten zu verdanken, die sich schnell untereinander vernetzten und vor jeder der 6 Filialen Kundgebungen abhielten.

    Auch in Hamburg, Chemnitz und in Singen konnte jeweils eine Filiale gerettet werden. Um die anderen Filialen ist es still geworden, obwohl gerade der Erhalt der Lichtenberger Filiale ein Ansporn für alle anderen MitarbeiterInnen sein sollte, weiter für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu kämpfen!

    Der sehr mäßige Einsatz der größten Deutschen Gewerkschaft zeigt, dass man sich hierbei nicht nachhaltig auf etablierte Kräfte verlassen kann und sich selbst organisieren muss. Zu diesem Zweck rief das Berliner “Solidaritätsnetzwerk” dazu auf, sich zu melden, damit Informationen ausgetauscht und AktivistInnen wie auch Beschäftigte sich miteinander vernetzen können, um für den Erhalt aller Filialen zu protestieren.

    Auf der Seite des Bündnisses „Nicht auf unserem Rücken“ sind einige der Galeria Kaufhof/ Karstadt-Aktionen dokumentiert.

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