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Donnerstag, April 25, 2024
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    USA ziehen 12.000 SoldatInnen aus Deutschland ab

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    Ein Drittel der 36.000 in Deutschland stationierten US-SoldatInnen soll abgezogen werden. Das kündigte US-Verteidigungsminister Mark Esper an. Etwa die Hälfte von ihnen soll in die USA zurückkehren. Die US-amerikanischen Stützpunkte waren Deutschland in den letzten Jahren teuer zu stehen gekommen.

    Die Zahl der SoldatInnen, die aus Deutschland abgezogen werden sollen, ist damit höher als zunächst angenommen, 10.000 sollten es zuerst sein. Nun sollen 6.400 in die USA zurückkehren. Die verbleibenden 5.600 sollen in anderen NATO-Staaten stationiert werden. So sollen etwa 4.500 Streitkräfte vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Bayern nach Italien verlegt werden, ebenso ein Geschwader von 20 F-16-Kampfjets mit MechanikerInnen, Besatzung und Unterstützungskräften aus Rheinland-Pfalz.

    Außerdem soll das regionale Hauptquartier der US Army, das European Command (Eucom) von Stuttgart nach Mons in Belgien verlegt werden, wie US-General Ted Wolters bekannt gab. Dort befindet sich bereits das militärische Hauptquartier der NATO in Europa (SHAPE). Auch eine Verlegung des Hauptquartiers für Afrika-Einsätze (Africom), das sich ebenfalls in Stuttgart befindet, sei denkbar.

    Laut Esper diene der Teilabzug der US-Truppen der Erhöhung ihrer „strategischen Flexibilität“ und solle so schnell wie möglich erfolgen. Dabei seien einige Aspekte binnen Wochen umsetzbar. Einen konkreten Zeitplan gibt es aber noch nicht.

    USA planen tausende Soldaten aus Deutschland abzuziehen

    Der US-amerikanische Präsident Donald Trump hatte einen teilweisen Abzug der Truppen aus Deutschland bereits vergangenen Monat angekündigt. Er begründete diesen Schritt mit einer mangelnden Bereitschaft Deutschlands, einen größeren Teil des Staatshaushaltes für Militarisierung und Aufrüstung auszugeben.

    Es gibt jedoch Widerstand bei einigen Republikanern und den Demokraten gegen Trumps Vorhaben. Diese könnten den Abzug noch mit dem Gesetz über den kommenden Militärhaushalt kippen. Sie sind der Meinung, Trump würde die NATO schwächen und Russland in die Karten spielen.

    Nach Japan ist Deutschland das Land mit den zweitmeisten stationierten US-SoldatInnen. Zu Zeiten des Kalten Krieges waren hierzulande noch etwa 200.000 US-Truppenangehörige stationiert. Zwar hat diese Zahl deutlich abgenommen. Trotzdem wurde innerhalb der letzten zehn Jahre rund eine Milliarde Euro Steuergelds für die Standpunkte der US Army in der Bundesrepublik ausgegeben. Zudem hängen tausende Jobs an den US-Stützpunkten in Deutschland.

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