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Mittwoch, April 24, 2024
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    Erstaufnahmeeinrichtung Suhl: Wachpersonal schlägt Mutter und zieht an Haaren – Kinder müssen zuschauen

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    Wegen massiver Gewalt gegen Geflüchtete wurden gegen das Wachpersonal und den medizinischen Dienst der Suhler Erstaufnahmeeinrichtung schwere Anschuldigungen erhoben.

    Wie bereits in anderen Einrichtungen geschehen, sind Gewalttaten durch das Sicherheitspersonal gegen Asylsuchende keine Seltenheit. Nun soll es in der thüringischen Stadt Suhl zu weiterer Gewalt gekommen sein. Laut dem Flüchtlingsrat Thüringen e.V. soll das Wachpersonal unverhältnismäßige Gewalt gegen Frauen ausgeübt haben, im Beisein ihrer Kinder.

    Auslöser der Auseinandersetzung unklar

    Laut dem MDR sei der Konflikt dadurch entbrannt, dass BewohnerInnen der Unterkunft in ihrem Zimmer eine Kochplatte verwendet und zugleich den Rauchmelder manipuliert hätten. Der Flüchtlingsrat spricht hingegen von einer Ruhestörung, ausgelöst durch mehrere Kinder.

    Im Zuge der Auseinandersetzung habe sich das Wachpersonal Zugang zu einem Zimmer verschaffen wollen, was von einer Mutter mit ihrem Handy gefilmt wurde. Berichten zufolge wurde ihr daraufhin das Telefon aus der Hand geschlagen. Während sie an den Haaren gezogen wurde, schlug man sie und brachte sie schließlich gewaltsam zu Boden.

    Während dieser Gewalttat seien ihre schreienden Kinder dabei gewesen. Andere Familien hätten sich mit der Frau solidarisieren wollen, was zu weiterer Eskalation beigetragen hätte. Schlussendlich mussten Polizei und Rettungsdienste die Einrichtung aufsuchen.

    Anzeige gegen medizinischen Dienst

    Eine der beteiligten Frauen soll zudem wenige Wochen vorher ihr noch ungeborenes Kind verloren haben. Die damals im siebten Schwangerschaftsmonat befindliche Frau soll sich tagelang vergeblich um medizinische und frauenärztliche Hilfe bemüht haben.

    Ihren Beschwerden soll keine Aufmerksamkeit geschenkt worden sein, was dazu führte, dass im Suhler Krankenhaus nur noch der Tod des ungeborenen Kindes festgestellt werden konnte. Die Frau hat daraufhin Strafanzeige gegen das medizinische Team der Einrichtung gestellt.

    Der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. und die Landesärztekammer setzen sich nun dafür ein, dass die betroffenen Familien die Einrichtung schnellstmöglich verlassen können und die notwendige psychosoziale Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Die beteiligten Personen des Wachpersonals seien solange nicht im Dienst, bis die Vorfälle aufgeklärt sind.

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