Der ehemalige DAX-Konzern Wirecard ist in diverse kriminelle Machenschaften verwickelt, darunter Geldwäsche und Betrug. Es gibt aber auch dubiose Verbindungen zu verschiedenen Geheimdiensten. Jetzt aber wird ein ehemaliges Vorstands-Mitglied aus der Untersuchungshaft entlassen. Gegen führende Mitglieder aus der (Ex-)Politik wie Guttenberg, Fritsche und Merkel sind weiterhin keine Ermittlungen bekannt.
Ein ehemaliges Vorstandsmitglied des mittlerweile insolventen Techkonzerns Wirecard soll auf freien Fuß kommen. Das hat die Münchner Staatsanwaltschaft bei der Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts beantragt. Demnach soll der Haftbefehl vom Juli gegen engmaschige Auflagen außer Vollzug gesetzt werden.
So sei nach den bisherigen Ermittlungen dieser Ex-Vorstand im Unterschied zu den weiter in Haft befindlichen Beschuldigten nur bis Ende 2017 an möglichen Taten beteiligt gewesen.
“Wesentliche, insbesondere schadensträchtige Taten fanden nach Auffassung der Staatsanwaltschaft erst nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand statt.” Das Vermögen des Beschuldigten sei bereits umfassend gesichert.
Tatsächlich stammen erste Vorwürfe gegen Wirecard bereits aus dem Jahre 2008. Schon damals hatte ein möglicher Insider falsche bzw. irreführende Bilanzierung vorgeworfen. Im Jahr 2015 berichtete die bekannte Wirtschaftszeitung Financial Times über Unregelmäßigkeiten.
Nachdem die Staatsanwaltschaft nun bereits ein Vorstandsmitglied freigelassen hat, sind nur noch der frühere Vorstandschef Markus Braun sowie ein weiterer Manager in U-Haft. Nach dem ehemaligen Vorstandsmitglied Jan Marsalek wird weiterhin gefahndet.
Gegen hohe politische Verantwortliche in der Politik, darunter Ex-Verteidigungsminister Guttenberg, Ex-Geheimdienstkoordinator Fritsche, sowie Angela Merkel, die den Wirecard-Konzern gestützt und nach vorne gebracht haben, gibt es derzeit noch keine bekannten Ermittlungen.