Mehrere Attentäter haben in der Wiener Innenstadt auf Passant:innen geschossen, dabei töteten sie vier Menschen. Einen der Täter erschoss die Polizei. Nach Informationen des österreichischen Innenministers handele es sich um einen IS-Sympathisanten. Mutmaßliche weitere Täter sind flüchtig.
An sechs verschiedenen Tatorten haben Angreifer gestern Abend in der Wiener Innenstadt auf Passant:innen geschossen. Nach aktuellen Informationen sind mindestens 17 Personen daraufhin mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert worden. Der Angriff hatte gegen 20 Uhr abends im ersten Wiener Bezirk begonnen.
Der getötete Täter war ein bekannter IS-Sympathisant. Er war bereits zu 22 Monaten Haft verurteilt worden, weil er versucht hatte, sich dem IS in Syrien anzuschließen. Nach den übrigen Tätern wird laut dem österreichischen Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) gefahndet. Im Umfeld des Täters gab es Haudurchsuchungen und Festnahmen.
Antisemitischer Angriff?
Ganz in der Nähe befindet sich der „Staatstempel“, die größte Synagoge in Wien. Aufgrund dieser räumlichen Nähe und der Gefahr eines antisemitischen Angriffs meldeten sich auch Verteter:innen der jüdischen Gemeinde zu Wort.
Zum Tatzeitpunkt sei die Synagoge leer, abgeschlossen und unbeleuchtet gewesen. Schlomo Hofmeister, Wiener Gemeinde-Rabbiner, beobachtete den Angriff und beschreibt mehrere Angreifer, die innerhalb weniger Minuten rund 150 Schüsse abgefeuert hätten.
Wien im Ausnahmezustand – Militär im Einsatz
Da der Einsatz mit rund 1.000 Beamt:innen weiterhin läuft, sind alle Bewohner:innen Wiens angehalten, in geschlossenen Räumen und bestenfalls zuhause zu bleiben. Ob Schüler:innen heute die Schule besuchen, ist ihnen freigestellt.
Gleichzeitig wurde das Jagdkommando des österreichischen Bundesheers aktiviert. Das Bundeskanzleramt betonte die Wichtigkeit und Notwendigkeit, durch den Militäreinsatz die „Durchhaltefähigkeit der Exekutive“ zu sichern.