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Samstag, April 20, 2024
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    Nach spontanem Protest: Zwangsräumung in Köln vorerst verhindert

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    In Köln hat die städtische gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft GAG heute morgen einen Mann zwangsgeräumt. Kurz zuvor war seine Frau verstorben, auf deren Namen der Mietvertrag lief. Doch anstatt ihm einen Mietvertrag vorzuschlagen wechselten sie das Schloss aus. Der entschlossene kurzfristige Protest von Unterstützer:innen hatte zur Folge, dass er die Schlüssel für das neue Schloss erhielt.

    Etwa 30 Menschen haben heute in Köln vor der Zentrale der “Gemeinnützigen Aktiengesellschaft für Wohnungsbau” (GAG) – dem größten Wohnungsunternehmen Kölns – protestiert. Grund für die spontane Versammlung war eine Aussperrung, die von Seiten der GAG gegen 8:30 Uhr heute früh durchgeführt wurde. Wenige Tage zuvor war die Hauptmieterin verstorben. Jedoch wurde ihrem Partner K., der seit zwei Jahren ebenfalls in der Wohnung wohnte und dort auch gemeldet war, kein Anschlussmietvertrag vorgeschlagen.

    Stattdessen soll für den 21. Dezember eine Zwangsräumung angeordnet worden sein – was jedoch heute schon durch die GAG mit einem Schlosswechsel vorgezogen wurde. Schlagartig saß der Mann damit auf der Straße. Für die Nacht hatte er bereits versucht, einen Schlafplatz in einer Obdachlosen-Einrichtung zu organisieren.

    Doch dort muss er heute nicht hin. Denn nach einem Aufruf verschiedener Organisation in den sozialen Netzwerken versammelten sich Unterstützer:innen spontan vor der Zentrale der GAG in Köln-Kalk. Hier machten sie mit Parolen und Redebeiträgen deutlich, dass sie eine Umkehr der Aussperrung sowie eine Rückkehr für den Betroffenen K. forderten.

    Der Protest hatte Erfolg: nach längeren Verhandlungen mit Vertretern der GAG ließen diese sich darauf ein, K. wieder einen Schlüssel für das neue Schloss zu überlassen. Die Unterstützer:innen feierten dies mit lautem Jubel.

    Seit heute morgen ist die Wohnung durch die Stadt Köln Beschlagnahmt, was bei üblich ist um bei einer Zwangsräumung Wohnungslosigkeit zu verhindern. Nun wird in Verhandlungen eine neue Bleibesituation für Herrn K. ausgelotet werden müssen.

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