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Freitag, April 19, 2024
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    „Arbeitgeber“präsident gegen Betriebsschließungen für den Infektionsschutz

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    Die Bundesregierung setzt bei ihrer Lockdown-Politik derzeit vor allem auf die Einschränkung der Freizeit und der Freiheitsrechte der Bevölkerung. Der Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger spricht sich nun dagegen aus, auch die Unternehmen in die Verantwortung zu nehmen.

    Man dürfe diese nicht durch Stilllegungen belasten. Betriebsschließungen bezeichnete er in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung als absurd. Er warnte außerdem vor möglichen Insolvenzen von bereits angeschlagenen Unternehmen.

    Im Frühjahr habe man zu Recht viele Arbeiter:innen ins Homeoffice geschickt. Nun sei das aufgrund von Hygienekonzepten nicht mehr notwendig.

    Die Frage der Verhältnismäßigkeit zwischen der restlosen Einschränkung in der arbeitsfreien Zeit der Bevölkerung und dem Weiterlaufen des Betriebs in den Großkonzernen kontert Dulger mit einer Unverhältnismäßigkeit aus seiner Sicht zwischen vollen Skipisten und geschlossenen Geschäften.

    Darüber hinaus gibt er den Arbeiter:innen die Mitschuld an den vollen Büros, da diese ihre Kolleg:innen wiedersehen wollten.

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    Für zukünftige Verhandlungen über Corona-Maßnahmen wünscht sich Dulger eine Einbeziehung der Sozialpartner, also von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden. Man stehe wahrscheinlich vor einer noch größeren Herausforderung als nach der Wiedervereinigung, und die Politik könne nicht immer nur neue Forderungen an die Unternehmen stellen.

    Aufgrund der Lockdown-Politik der Bundesregierung, die vor allem auf dem Rücken der Arbeiter:innen und kleinen Selbständigen ausgetragen wird, waren in letzter Zeit immer wieder Stimmen laut geworden, die eine stärkere Verantwortung der Unternehmen forderten. So steht zum Beispiel die Einführung eines Rechts auf Homeoffice zur Debatte.
    In Italien wurde beispielsweise während der ersten Welle der Corona-Pandemie die Schließung nicht dringend notwendiger Betriebe durch kämpfende Arbeiter:innen durchgesetzt.

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