Schon im Dezember hatte ein rechter Veteran während eines Protests für Trump auf einen fahrenden Wagen geschossen. Erst jetzt wird bekannt, dass in dem Wagen vier Schwarze Jugendliche saßen, die der Täter zuvor rassistisch beleidigt hatte. Bisher war von einer „verkehrsbedingten Auseinandersetzung“ die Rede.
Am 6. Dezember vergangenen Jahres organisierten Trump-Anhänger:innen eine Kundgebung für den damaligen Präsidenten. Im Zuge dessen fielen Schüsse, die der Öffentlichkeit bis vor Kurzem als Verkehrskonflikt verkauft wurden. Erst jetzt geht aus Gerichtsakten hervor, dass es sich offensichtlich um ein rassistisches Attentat handelte: Ein 25-jähriger weißer Mann, der offenbar der faschistischen „Proud Boys“-Bewegung nahesteht, schoss auf ein Auto, in dem vier Schwarze Jugendliche saßen.
Der Mann war zu dem Zeitpunkt mit mindestens drei Waffen ausgerüstet und trug eine kugelsichere Weste. Es kam während des Protests zu einer Auseinandersetzung zwischen weißen Trump-Unterstützer:innen und den Jugendlichen. Im Zuge dessen wurden die Jugendlichen rassistisch beleidigt. Nach Aussage der Bedrohten wurde ihr Auto von aggressiven Trump-Anhängern umringt. Sie verließen die Situation, rammten jedoch bei der „Flucht“ einen haltenden Pick-Up eines Rechten.
Dann zeigt ein Überwachungsvideo, wie der – bis zu dem Zeitpunkt unbeteiligte – 25-jährige eine Waffe zog und sie auf den Wagen richtete. Er gibt an, aus Notwehr gehandelt zu haben. Aus viereinhalb Metern traf er mit einer Kugel ein 15-jähriges Schwarzes Mädchen ins Bein. Die Mutter der Fahrerin beschreibt, dass ihre Familie bis heute in Angst lebt.
Versuche, die Tat zu vertuschen
Der Täter selbst versuchte wohl unmittelbar nach der Tat, diese zu vertuschen. Er entsorgte die Patronenhülsen umgehend. Erst als er bereits von anderen Anwesenden identifiziert wurde, übergab er seine Waffen der Polizei und stellte sich.
Von anderen Trump-Supporter:innen erhält der Täter Rückendeckung. Sie haben eine Petition gestartet, in der sie Straflosigkeit fordern. Dennoch sitzt der Mann bisher im Gefängnis, ihm droht eine Haftstrafe von bis zu 25 Jahren.