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    Spahn will „Impf-Privilegien“ noch diesen Monat in Kraft setzen

    Bereits lange vor den ersten Impfungen gegen das Coronavirus wurde in Deutschland bereits über mögliche Vorteile für geimpfte Personen diskutiert. Nun will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn diese Menschen noch in diesem Monat von bestimmten Einschränkungen befreien.

    Das Gesundheitsministerium verweist mit seinen aktuellen Plänen auf die Einschätzung des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler. Der RKI-Präsident hatte am 31. März auf Bitte des Ministeriums einige Studien ausgewertet und gelangte auf dieser Basis zu der Einschätzung, dass das Risiko einer Virusübertragung durch Personen, die vollständig geimpft worden seien, “spätestens ab dem 15. Tag nach Gabe der zweiten Impfdosis geringer als bei Vorliegen eines negativen Antigen-Schnelltests bei symptomlosen infizierten Personen” sei.

    Ausnahmen und Lockerungen für Geimpfte

    Nun plant das Gesundheitsministerium für vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Personen noch im Laufe des Aprils Ausnahmen von den derzeitigen Corona-Regeln, die andere derzeit nur durch tagesaktuelle negative Testergebnisse erhalten.

    Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will daher nun doch, dass – nach Rücksprache mit den Gesundheitsminister:innen der Länder – die entsprechenden Corona-Schutzverordnungen noch in diesem Monat angepasst werden. Neben Jens Spahn spricht sich auch Bundesjustizministerin Christine Lambrecht für solch eine Regelung aus.

    Ethikrat warnt vor Aufhebung aller Beschränkungen für Geimpfte

    Sigrid Graumann, Mitglied des Deutschen Ethikrats, warnt unterdessen ganz klar: es dürfe auf keinen Fall Ausnahme-Regeln für Geimpfte und negativ getestete Personen geben. So dürften etwa die Maskenpflicht oder die Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen nicht für Geimpfte aufgehoben werden, da ansonsten Ordnungskräfte Impfausweise in der Öffentlichkeit kontrollieren müssten.

    Graumann warnt außerdem davor, dass bei zu großen Unterschieden bei der Einschränkung von Freiheits- und Grundrechten sich immer weniger Menschen an die harten Beschränkungen zur Pandemie-Bekämpfung halten würden.

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