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Donnerstag, April 25, 2024
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    Ukraine-Konflikt: Russland schickt Kriegsschiffe ins Schwarze Meer

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    Die Krise zwischen der Ukraine und Russland spitzt sich weiter zu. Russland hat 15 Kriegsschiffe ins Schwarze Meer entsandt. Beide Staaten wiesen gegenseitig Diplomat:innen aus. Zugleich verschärft sich der wirtschaftliche und diplomatische Konflikt zwischen den USA und Russland.

    Die Kriegsdrohungen zwischen der Ukraine und Russland heizen sich auf. Russland hat 15 Kriegsschiffe ins Schwarze Meer geschickt. Diese hätten die Meerenge von Kertsch an der Halbinsel Krim passiert und sollten im Schwarzen Meer ein Manöver abhalten, teilte die russische Nachrichtenagentur Interfax mit. Zur Dauer des geplanten Manövers machte die Agentur keine Angaben.

    Auch die USA hatten die Entsendung von zwei Kriegsschiffen ins Schwarze Meer geplant, dies jedoch nach türkischen Angaben wieder abgesagt, nachdem sich Russland beschwert hatte. Das russische Verteidigungsministerium hatte am Freitag erklärt, dass bestimmte Seegebiete an der Halbinsel Krim wegen des Manövers über Monate abgesperrt werden sollten. Ausländische Kriegsschiffe und andere staatliche Schiffe dürften die Zone zwischen der Stadt Sewastopol und dem Ort Gursuf in dieser Zeit nicht mehr passieren. Die Einschränkung gelte jedoch nicht für Frachtschiffe.

    Eskalation in der Ostukraine, Truppenbewegungen und Großmanöver

    Russland hatte die Krim im Jahr 2014 annektiert. Der russische Anspruch auf die strategisch wichtige Halbinsel wird von Seiten der Ukraine sowie der NATO- und EU-Staaten bestritten. Diese verurteilten nun auch die russischen Manöverpläne. Ein ranghoher EU-Beamter sprach von einer „äußerst besorgniserregenden Entwicklung“. Seit einigen Wochen zieht Russland zahlreiche Truppen nahe der ukrainischen Grenze zusammen. Zuvor war es an der Frontlinie in der Ostukraine zwischen ukrainischen Regierungstruppen und pro-russischen Kräften wieder zu verstärkten Kämpfen gekommen. Anfang April startete die NATO zudem das Großmanöver „Defender 2021“, bei dem ca. 30.000 Soldat:innen im Baltikum, auf dem Balkan und am Schwarzen Meer einen Krieg gegen Russland simulieren.

    Säbelrasseln an ukrainischer Grenze

    Wirtschaftssanktionen und Ausweisungen von Diplomat:innen

    Auch auf der diplomatischen und wirtschaftlichen Ebene verschärfen sich die Spannungen zwischen Russland, der Ukraine sowie den USA. Der russische Geheimdienst FSB nahm in Sankt Petersburg einen ukrainischen Diplomaten wegen Spionageverdachts fest und verwies ihn des Landes. Die Ukraine wies ihrerseits einen russischen Diplomaten aus. US-Präsident Biden ließ in der vergangenen Woche zehn russische Diplomaten des Landes verweisen und verhängte verschärfte Sanktionen gegen Russland. Als Begründung führte die US-Regierung einen mutmaßlichen russischen Hackerangriff auf amerikanische Ministerien an.

    Die Sanktionen untersagen US-Banken den Kauf russischer Staatsanleihen und zielen damit auf die russische Staatsfinanzierung und die Währungsstabilität des Landes. Die russische Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Noch am Freitag wies Moskau seinerseits zehn US-Diplomaten aus.

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