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Samstag, April 20, 2024
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    Wirtschaftskrise: Mehr als eine Million Beschäftigte haben Job verloren

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    Durch Wirtschaftskrise und Corona-Pandemie haben mehr als eine Million Arbeiter:innen in Deutschland im vergangenen Jahr ihren Job verloren. Über die Hälfte davon waren geringfügig Beschäftigte. Hinzu kommen Millionen Arbeiter:innen, die von ihren Unternehmen zwischenzeitlich in Kurzarbeit geschickt wurden.

    Wirtschaftskrise und Pandemie haben für Millionen von Arbeiter:innen im Jahr 2020 einschneidende Auswirkungen gehabt. Laut aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit haben im vergangenen Jahr mehr als eine Million Menschen ihren Arbeitsplatz verloren. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei hervor.

    Arbeitsplatzverluste nach Beschäftigungsarten und Branchen

    Wie die Zahlen zeigen, waren vor allem geringfügig Beschäftigte von den Kündigungen betroffen: 477.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die ihren Job in 2020 verloren haben, standen demnach 526.000 Minijobber:innen gegenüber. Die Branche mit den meisten verlorenen Stellen war das Hotel- und Gastronomiegewerbe. Dort fielen, überwiegend infolge der Lockdown-Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie, etwa 398.000 Arbeitsplätze weg.

    Die Kunst-, Unterhaltungs- und Erholungsbranche verzeichnete 78.000 verlorene Minijobs. Weniger von den speziellen Corona-Folgen, jedoch stark von der zyklischen Überproduktionskrise betroffen war die Metall- und Elektroindustrie, wo rund 128.000 Stellen wegfielen. Die Bundesregierung wies in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass die Branche bereits vor Pandemie-Ausbruch von einem strukturellen Wandel geprägt worden sei.

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    Rekord-Kurzarbeit

    Zusätzlich zum Verlust von einer Million Arbeitsplätzen wurde im vergangenen Jahr eine Rekordzahl von Arbeiter:innen von ihren Unternehmen in Kurzarbeit geschickt. Auf dem Höhepunkt waren dies ca. 6 Millionen Beschäftigte. Im vergangenen Monat waren nach Berechnungen des Münchener ifo-Instituts immer noch 2,7 Millionen Berufstätige in Kurzarbeit. Insgesamt hat die Bundesagentur für Arbeit im vergangenen Jahr 22,1 Milliarden Euro für Kurzarbeitergeld ausgegeben. Im Jahr 2019 hatten die entsprechenden Ausgaben noch bei 157 Millionen Euro gelegen.

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