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Samstag, April 20, 2024
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    Zehntausende bei bundesweiter Querdenken-Demo in Stuttgart – Antifaschist:innen blockieren Demo-Route

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    Aus Infektionsschutzgründen sind unzählige linke Proteste eingeschränkt worden. Die Aktionen waren nicht weniger kämpferisch, aber immer von heftigen Repressionen begleitet. Hingegen waren heute antifaschistische Fahrrad-Blockaden die einzigen Einschränkungen für zehntausende Querdenker:innen bei der bundesweiten Demo in Stuttgart.

    Stundenlang ziehen Unzählige durch Stuttgart, die einem Aufruf zur bundesweiten Querdenken-Demonstration gefolgt sind. Die Auflagen zu Abständen und Maskenpflicht werden ostentativ nicht eingehalten. Die Demonstration stellt nicht nur durch die Infektionsgefahr ein Risiko dar – einige Jounalist:innen berichten auch von tätlichen Angriffen durch Demonstrationsteilnehmer:innen.

    Auch die Querdenken-Prominenz ist in Stuttgart zugegen. Etwa der Rechtsanwalt M. Haintz, der spätestens durch seine Kooperation mit Ken Jebsen als Rechtsberater der Querdenken-Bewegung bekannt wurde. Ebenso läuft das Gesicht der Querdenken-Bewegung aus NRW, M. Schele, in den ersten Reihen mit. Er war Organisator großer Demonstrationen in Düsseldorf, denen sich unter anderem Anhänger:innen der “Hooligans gegen Salafisten” anschließen wollten.

    Der Querdenken-Aufmarsch startete mit einer Kundgebung am Marienplatz am frühen Mittag. Von dort aus wollten die Querdenker:innen über die B14 demonstrieren, wo sie jedoch aufgehalten wurden: eine antifaschistische Fahrrad-Blockade stellte sich den Corona-Leugner:innen in den Weg. Laut Berichten von Augenzeug:innen gilt diesen linken Aktivist:innen das bisher größte Polizeiaufgebot mit behelmten Polizeikräften. Die Polizei Stuttgart gibt über twitter bekannt, sie mit Platzverweisen belegt zu haben.

    https://twitter.com/Fotografie_JV/status/1378292541632679937/photo/1

    Eine weitere antifaschistische Blockade gab es im Bereich der Tübinger Straße, bis auch diese durch die Polizei aufgelöst wurde.

    Am Nachmittag veröffentlicht die Stuttgarter Polizei eine vorläufige Bilanz: Die Teilnehmer:innen hätten die zulässige Personenzahl erheblich überschritten, seien immer mehr geworden, ohne jedoch die Hygienemaßnahmen einzuhalten. Auf twitter bezeichnet die Polizei Stuttgart die Versammlungsteilnehmer:innen dennoch als “friedlich” und erklärt, ständig auf die Maskenpflicht hinzuweisen.

    Den Aufforderungen der Polizei seien die Demonstrant:innen zwar nicht nachgekommen, anders als die Gegenproteste wurde ihr Protest jedoch nicht eingeschränkt. Nach dem veröffentlichten Foto einer jungen Polizistin, die in Kassel ihre Sympathie für einen Aufmarsch von 20.000 Corona-Leugner:innen ausdrückte, indem sie mit den Händen ein Herz formte, entwickelten sich in Stuttgart erneut öffentliche Verbundenheitsbekundungen.

    Gegen den Versammlungsleiter sei derweil ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.

     

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