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Samstag, April 20, 2024
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    Nach Lockdown-Ende: Polizei räumt Innenstädte und Parks – es kommt zu Auseinandersetzungen

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    Die Corona-Zahlen fallen, das Sommerwetter ist da! – Am Wochenende kam es deshalb zu großen Menschenansammlungen in den großen Parks und Party-Gebieten vieler deutscher Städte. An einigen Orten löste die Polizei die Versammlungen auf, woraufhin sie vielfach attackiert wurde. Es kam zu Auseinandersetzungen mit Flaschenwürfen in Stuttgart, Hamburg, Berlin, Regensburg und München. In Weiden, der Stadt mit einer der niedrigsten Corona-Inzidenzen in Deutschland, sollen ca. 60 Jugendliche eine „Schneise der Verwüstung“ hinterlassen haben.

    Nach Monaten von Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen scheint sich in Teilen der Jugend der aufgestaute Frust auch gegen die Staatsgewalt zu richten. In mehren deutschen Städten ist es am Wochenende zu Auseinandersetzungen zwischen jungen Menschen und der Polizei gekommen.

    In der Stuttgarter Innenstadt hatten sich zwischen 500 und 600 Menschen an der populären Freitreppe am Schlossplatz versammelt, obwohl diese schon am Abend zuvor geräumt worden war. Als die Polizeibeamten die Freitreppe erneut räumten, flogen Flaschen. Viele Menschen riefen “ACAB” als Abkürzung für “All Cops Are Bastards”. Auch Pfefferspray sei eingesetzt worden, hieß es. Bereits im Juni 2020 und im März diesen Jahres war es in der Stuttgarter Innenstadt zu heftigen Zusammenstößen zwischen der Polizei und feiernden Jugendlichen gekommen.

    In Hamburg feierten in der Nacht zum Sonntag bis zu 15.000 Menschen im Schanzenviertel und rund um die Reeperbahn. Allein im Schanzenviertel hielten sich knapp 4.500 Besucher auf, 1.500 davon bei einer illegalen Techno-Party im Florapark. Als die Polizei das Schanzenviertel räumte, seien auch hier Flaschen auf Polizist:innen geworfen worden. Zwei Beamte wurden leicht verletzt, fünf Streifenwagen beschädigt.

    In Berlin hat die Polizei am Samstagabend und in der Nacht zu Sonntag gleich drei Partys wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln aufgelöst. Bei einer nächtlichen Schlägerei wurde sie aus einer Gruppe von 50 Personen mit Flaschen beworfen.

    In Regensburg löste die Polizei eine Ansammlung an der Steinernen Brücke auf. Viele zogen daraufhin weiter in Richtung Innenstadt. Auch dort fanden sich zeitweise etwa 250 Menschen. Als die Polizei die Menge auflösen wollte, sollen erneut Flaschen in Richtung der Beamt:innen geflogen sein. „Teilweise solidarisierten sich Personen mit einzelnen Randalierern, die aus der Gruppe heraus agierten.“, so nordbayern.

    In München kam es bei der Räumung des Odeonsplatzes zu einen Flaschenwurf auf einen Streifenwagen. Einige Umstehende hätten daraufhin „aggressives Verhalten gezeigt“, so die Polizei. Mehrere „männliche Personen“ wurden dann festgenommen. Vergleichbar mit dem Einsatz im Englischen Garten vor knapp drei Wochen, bei dem 19 Beamte bei Flaschenwürfen leicht verletzt wurden, sei der Einsatz nicht, betonte eine Polizeisprecherin.

    In Weiden in der Oberpfalz hinterließen Feiernde eine „Schneise der Verwüstung“, wie es von der Polizei hieß. Etwa 60 Jugendliche beschädigten in der Nacht zum Samstag parkende Autos, eine Werbetafel und eine Schranke. Weiden ist die Stadt mit der niedrigsten Corona-Inzidenz Deutschlands.

    “immer ungeduldiger und gereizter”

    Kommunen und Polizei berichten laut einer Umfrage der Welt am Sonntag  über die 15 größten Städten Deutschlands von steigendem Unverständnis, verbalen Konflikten und zum Teil tätlichen Angriffen, wenn Mitarbeiter:innen von Ordnungsämtern die Einhaltung etwa von Maskenpflicht und Abstandsgebot kontrollierten.

    Ein Sprecher der Stadt Köln sagte der WamS, die Menschen würden bei Kontrollen “immer ungeduldiger und gereizter” reagieren. “Die Ordnungsdienstkräfte wurden teilweise gezielt angespuckt, gebissen oder anderweitig körperlich angegangen.”

    Und einem Sprecher der Stadt Frankfurt am Main zufolge gebe es vor allem bei Maskenkontrollen “in den allerwenigsten Fällen” Einsicht. Auch die Städte Düsseldorf, Leipzig, Dortmund, Essen, Nürnberg und Duisburg berichten von zunehmenden Aggressionen.

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