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Donnerstag, April 25, 2024
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    Kolumbien: Polizei tötet Protestierende

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    Immer wieder kommt es in Kolumbien zu Massakern an der eigenen Bevölkerung – durch die Polizei, das Militär oder Paramilitärs. In den letzten Tagen sind besonders viele Menschen getötet worden. Die Stadt Cali steht dabei im Fokus.

    Wie viele Menschen bei den Zusammenstößen zwischen der Polizei und Protestierenden in der Stadt Cali getötet wurden, kann zum jetzigen Zeitpunkt wohl niemand genau sagen. Die kursierenden Zahlen variieren extrem zwischen unter 10 und weit über 30.

    Klar ist aber, dass es insbesondere in den Städten Cali und Medellin um den 1. Mai zu Protesten kam, die sich gegen eine Steuerreform durch Präsident Iván Duque richten und zuvorderst für Menschen mit geringem Einkommen als zusätzliche Belastung mitten in der Krise gewirkt hätte.

    Nach Medienberichten kam es dabei auch zu Plünderungen in Geschäften. Der Präsident hat die Pläne für die Steuerreform mittlerweile zurückgezogen.

    Nun gehen die Menschen aber auch aus einem ganz anderen Grund auf die Straßen. Sie protestieren gegen Rechtslosigkeit und die Ermordung dutzender Weggefährt:innen.

    Cali und das ganze umliegende Departamento Valle de Cauca befindet sich seit dem 28. April in einem Ausnahmezustand. Straßen sind blockiert und Reisen zwischen den Städten unmöglich – sei es durch Barrikaden oder Blockaden der Polizei. Rund um die Uhr kreisen Hubschrauber über der Stadt, um die Menschen zu überwachen.

    Neben der Nacht zum 1. Mai, in der Berichten zufolge 14 Demonstrant:innen getötet wurden, stellt die folgende vom 3. auf den 4. Mai einen traurigen Höhepunkt der staatlichen Gewalt dar: Augenzeug:innen schätzen die Zahl der Opfer gegenüber amerika21.de auf mindestens 15.

    Die Situation ist derart zugespitzt, dass am 3. Mai selbst eine Beobachtungsdelegation der UN von der kolumbianischen Polizei mit Schusswaffen angegriffen wurde.

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