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Sonntag, Oktober 6, 2024
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    Italien: Neonazi-Zelle plante Bombenanschlag

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    Carabinieri durchsuchten am Montag 12 Wohnungen einer Neonazi-Organisation. Grund waren die Planungen eines Bombenanschlags auf eine NATO-Basis. Die faschistische Gruppe nutzte soziale Medien und Chatrooms im großen Stil für ihre antisemitische Propaganda und war landesweit organisiert. Sie unterhielt internationale Verbindungen zu anderen Organisationen, die beim Bau der Sprengsätze helfen sollten.

    Vergangenen Montag kam es bei 12 mutmaßlichen Mitglieder der faschistischen Vereinigung „Ordine Ario Romano“ („Arisch-Römische Ordnung“) zu Hausdurchsuchungen. Bei den Durchsuchungen wurden Portraits von Adolf Hitler, Hakenkreuze und Listen mit jüdischen Namen sichergestellt.

    Die Faschist:innen lebten in verschiedenen italienischen Regionen: 6 in Latium, davon 4 zwischen Rom und der Provinz, eine:r in Latina und eine:r in Frosinone, drei in Sardinien, eine:r in Kalabrien, eine:r in den Abruzzen und eine:r in der Lombardei.

    Bereits 2019 haben die Ermittlungen zu dieser Gruppe im Rahmen einer Sonderkommission zu rassistischen und rechtsradikalen Organisationen begonnen. Die Polizei sagte, dass diese Zelle „rassistische und diskriminierende, Nazi-inspirierte, antisemitische und holocaustleugnende Inhalte, Videos und Bilder in den sozialen Netzwerken publiziert“ habe. Unter anderem fand man ihre Posts auf dem russischen Netzwerk VKontakte bzw. vk.com und Facebook. Dort wurde zu Gewalt gegen Jüd:innen und Migrant:innen aufgerufen.

    Der Zugriff der Polizei erfolgte, nachdem die Ermittler:innen in eine Whatsapp-Gruppe der Organisation gelangt waren. Diese trug den Namen „Judenfrei Liga (OAR)“. In der Gruppe wurde unter anderem eine Anleitung zum Bau einer Bombe geteilt.

    Der Richter ordnete gegen keine:n der Beschuldigten Untersuchungshaft an. Sie sind allerdings verpflichtet, sich einmal die Woche bei der Polizeiwache zu melden. Aktuell laufen unter anderem Verfahren wegen Volksverhetzung gegen die Mitglieder der Neonazi-Gruppe, sowie wegen der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags auf eine NATO-Kaserne.

    Die Neonazis suchten auch den Kontakt zu faschistischen Organisationen in anderen Ländern. Zu der faschistischen portugiesischen Organisation „Nova Ordem Social“ bestand bereits Kontakt. Sie sollen bei Plänen zum Bau der Sprengsätze mit geholfen haben.

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