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Donnerstag, März 28, 2024
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    Große Mehrheit der Rentner:innen bekommt unter 1.500 Euro

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    In Deutschland belaufen sich 82 Prozent der gesetzlichen Renten auf weniger als 1.500 Euro. Beamt:innen liegen zu 95,1 Prozent über diesem Betrag.

    Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor. Dietmar Bartsch (die Linke) kritisierte in einem Interview mit dem RND, dass dies „eine Zweiklassengesellschaft“ unter den Rentner:innen zeige.

    Er forderte alternativ, dass auch Beamt:innen, Selbstständige und Politiker:innen in den Rententopf einzahlen, anstatt – wie in Deutschland – keinen Anteil daran leisteten.

    Nullrunde 2021

    Im Jahr 2021 wurde durch das Bundeskabinett eine Nullrunde bei den Renten im Westen und nur eine geringfügige Steigerung von 0,72 Prozent im Osten beschlossen. Als Gründe wurden vom Bundeskabinett die gesunkenen Löhne in der Corona-Krise genannt. Laut der Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, soll es allerdings 2022 zu einer Steigerung der Renten kommen.

    Rente erst mit 70?

    Jede zweite Rente unter 900 Euro

    Bereits 2019 wurde mit einer Anfrage der Linken-Abgeordneten Sabine Zimmermann deutlich, dass 51,4 Prozent der Altersrentner:innen im Jahr 2018 weniger als 900 Euro erhielten. Davon bekommen 44,4 Prozent sogar weniger als 800 Euro, wobei die Armutsgefährdungsschwelle gemäß Mikrozensus für alleinstehende Personen im Jahre 2019 bei 1.074 Euro liegt.

    Seit 2003 steigt die Anzahl der Menschen, die im Alter Grundsicherung beziehen müssen, kontinuierlich an. Im Dezember 2020 empfingen sie 564.110 Menschen über der Altersgrenze. Brisant ist dabei, dass 55,7 Prozent davon Rentnerinnen sind, die tendenziell öfter in Teilzeitarbeit oder im Niedriglohnsektor arbeiteten.

    Grundrente nur Tropfen auf den heißen Stein

    Als Lösung für die Problematik der grassierenden Altersarmut initiierte dir amtierende Bundesregierung (Union/SPD) schließlich die sogenannte „Grundrente“, die im Juli 2021 startete. Die zunehmende Armut im Alter wird sie allerdings wohl kaum lösen, denn ihr maximaler Betrag liegt nur bei 418 Euro und schließt Menschen, die weniger als 35 Jahre berufstätig waren, grundsätzlich aus.

    Altersarmut trotz Grundrente

    Vor allem Frauen, die oft unbezahlte Erziehungs- und Pflegearbeit leisten, werden damit weiterhin nicht berücksichtigt und müssen sich auf einen Ruhestand unter unwürdigen Bedingungen einstellen.

    Die von der FDP und Kapital-Verbänden vorgeschlagene “Aktienrente”, die sich komplett von den periodischen Schwankungen im Kapitalismus abhängig macht, würde die Abwälzung von Wirtschaftskrisen auf die Arbeiter:innenklasse noch zusätzlich verstärken.

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