`
Donnerstag, April 25, 2024
More

    Deutschlands Wirtschaft weiter in der Krise

    Teilen

    Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit nunmehr fast drei Jahren in einer Krise – und kommt noch lange nicht über das Vorkrisen-Niveau hinaus. Erst für das nächste Jahr erwartet die Bundesregierung eine Erholung.

    Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in seinem Monatsbericht hervorhob, wird die wirtschaftlicher Erholung in Deutschland noch auf sich warten lassen. Demnach hätten sich vor allem die bestehenden Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen weiter verfestigt. Trotz des hohen Auftragsbestands dürfte die Industriekonjunktur bis in das kommende Jahr hinein gedämpft verlaufen, so das BMWi.

    Laut einer aktuellen Unternehmensumfrage des Kapital-Verbands „Gesamtmetall“ zu den Auswirkungen der aktuellen Versorgungs- und Lieferkettenprobleme seien mit 96% fast alle Unternehmen der Branche davon betroffen. Dazu gehören deutsche Konzernschwergewichte wie VW, BMW oder Siemens.

    Dies führe bei fast jedem zweiten Unternehmen zu Produktionseinschränkungen sowie zu Umsatzeinbußen von durchschnittlich 12% in der gesamten Branche. Und: ein Ende dieser Lage sei für die meisten Unternehmen noch nicht absehbar.

    Aktuell befindet sich die Produktion in der Metall- und Elektro-Branche rund 22% unter dem Vorkrisenniveau von Ende 2018 – damit liegt eine Überwindung der Wirtschaftskrise noch in weiter Ferne.

    Die Wirtschaftsleistung legte im dritten Quartal dennoch um 1,8% zu, nach einem Plus von 1,9% im zweiten Vierteljahr. Das hängt auch mit Unternehmen in den Dienstleistungsbereichen zusammen, die von den erfolgten Corona-Lockerungen profitierten. Von einer ursprünglich angekündigten Wachstumsrate von über 4% in diesem Jahr ist man jedoch weit entfernt.

    Kurzarbeit bleibt hoch

    Aufgrund der Lockerungen in vielen Dienstleistungsbereichen verringerten sich Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im Oktober saisonbereinigt erneut um jeweils 39.000 Personen. Nach den Ursprungszahlen sank die Arbeitslosigkeit um 88.000 auf 2,38 Millionen Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren damit 383.000 Personen weniger arbeitslos gemeldet – und damit etwa so viele wie vor der Wirtschaftskrise.

    Das hängt jedoch auch damit zusammen, dass noch immer hunderttausende durch das Kurzarbeitergeld vor einer Arbeitslosigkeit bewahrt werden. Die Kurzarbeit verringerte sich laut Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit im August auf 0,8 Millionen Personen. Damit liegt die Anzahl der Kurzarbeiter:innen zwar weit unter dem Höhepunkt von etwa 6 Millionen Menschen im April 2020, aber fast so hoch wie zum Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2009. Damals waren 1,1 Millionen Menschen in Kurzarbeit.

    Mehr lesen

    Perspektive Online
    direkt auf dein Handy!

    Weitere News