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Mittwoch, April 24, 2024
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    Ermittlungen um Vergewaltigungs-Skandal in Bielefelder Klinik gehen weiter

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    In einer Bielefelder Klinik hatte ein Assistenzarzt mehrere Patientinnen unter Drogen gesetzt und dann vergewaltigt. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hatte das Verfahren eingestellt, doch das Justizministerium NRW übergab der Staatsanwaltschaft Duisburg den Auftrag, erneut zu ermitteln.

    Über Monate hinweg hat ein Assistenzarzt mehrere Frauen mit Medikamenten betäubt und dann vergewaltigt. Von seinen Gewalttaten hat er Videoaufnahmen gemacht. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Duisburg erneut gegen die Dienstvorgesetzten des Täters wegen Beihilfe zur Vergewaltigung durch Unterlassen.

    Denn Patientinnen haben den Vorgesetzten Hinweise gegeben und sind damit auf taube Ohren gestoßen, so der Vorwurf. Mehrere Patientinnen berichteten Ärzt:innen und Pflegepersonal, dass der Assistenzarzt spätabends in ihr Zimmer kam. Nachdem er ihnen ein Medikament verabreichte, könnten sie sich an nichts mehr erinnern.

    Anzeige löste Ermittlungen aus

    Eine Patientin zeigte den Täter wegen gefährlicher Körperverletzung durch eine unzulässige Medikamentengabe an. Vom Ausmaß seiner Gewalttaten ahnte sie zu dem Zeitpunkt noch nichts. Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Polizeibeamt:innen dann Filmaufnahmen von mehr als 80 Vergewaltigungen. Der Assistenzarzt nahm sich daraufhin in Haft das Leben, die Staatsanwaltschaft stellte daraufhin das Verfahren ein.

    Nicht alle Betroffenen informiert

    Bis jetzt sind nicht alle Frauen, deren Namen oder Aufnahmen bei der Hausdurchsuchung gefunden wurden, informiert worden. Das bedeutet, dass sie auch von ihren Rechten als Betroffene keinen Gebrauch machen können. Besonders brisant ist, dass das Magazin kontraste berichtet, der Täter habe an zwei Geschlechtskrankheiten gelitten, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können.

    Die Anwält:innen von zwei betroffenen Frauen fordern deswegen, dass alle identifizierbaren Betroffenen als Zeuginnen vernommen werden. Nun verspricht die Klinik erneut, bei den Ermittlungen zu kooperieren.

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