Die erfassten Fälle von rassistischen und faschistischen Angriffen auf Geflüchtete oder andere Personengruppen stiegen im laufenden Jahr 2021 bereits über das Maß von 2020. Die Corona-Maßnahmen sollen diese Fallzahlen noch zusätzlich verfälscht haben.
In Brandenburg sind im Jahr 2020 insgesamt 113 Straftaten mit mutmaßlich rassistischem Tatmotiv registriert worden, zu denen noch im Nachhinein Fälle hinzugefügt wurden. Die Zahlen waren zum Jahresende also nicht vollständig, was auch für das Jahr 2021 zu erwarten sei.
Die Angaben für dieses Jahr übersteigen bereits das Vorjahr: Mindestens 126 Delikte wurden aufgenommen. Zu den registrierten Vorfällen zählen Beleidigungen, Körperverletzungen und Volksverhetzung. Auch Angriffe auf Geflüchtete, auf deren Heime und auf das Unterstützer:innenumfeld liegen weiter auf hohem Niveau. Im Vergleich zu den drei Vormonaten lagen die Zahlen der Übergriffe bei 44,von den 43 gemeldeten Vorfällen des dritten Quartals war jede vierte Tat ein Körperverletzungsdelikt.
Auch wenn die Zahlen gemessen an den Jahren 2020 (209) und 2019 (268) niedrig erscheinen, so werden die aktuellen Berechnungen vermutlich durch die Corona-Schutzmaßnahmen enorm verzerrt. Es wird davon ausgegangen, dass noch viele Straftaten nachgemeldet werden müssen.
Bereits Anfang des Jahres haben Opferverbände aus Brandenburg davor gewarnt, dass vermehrt Frauen, Jugendliche und Kinder Angriffsziele von rechter Gewalt werden würden. 26 Prozent aller Betroffenen waren weiblich und rund 40 Prozent seien minderjährig gewesen.