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Donnerstag, April 25, 2024
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    Lufthansa streicht Transatlantik-Flüge wegen hohem Krankenstand bei Pilot:innen

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    Die Lufthansa streicht zahlreiche Transatlantik-Flüge wegen vielen kranken Piloten. Der Konzern deutet an, es könnte an der Omikron-Variante liegen. Aber es gibt auch andere mögliche Erklärungen.

    Für Januar und Februar geht die Lufthansa von einem scharfen Einbruch der Nachfrage nach Flugreisen aus. Möglich ist hier ein Zusammenhang mit der sich rasch verbreitenden Omikron-Variante. Der Konzern kündigt daher an, seinen Flugplan für diese Monate um 10 % zu reduzieren.

    An den heute beginnenden Weihnachtsfeiertagen steht der Konzern aber vor einem ganz anderen Problem: Der Krankenstand unter den Pilot:innen ist enorm hoch. Mehrere Transatlantikflüge können deswegen nicht wie geplant stattfinden und müssen gestrichen werden.

    Das Unternehmen wollte in Pressemeldungen nicht über die Ursache spekulieren. Zu einem Zusammenhang zur Omikron-Variante sei man nicht aussagefähig, da das Unternehmen die Gründe für die Krankmeldung nicht erfahre.

    Eine andere mögliche Erklärung, nämlich dass es sich bei dem hohen Krankenstand, um eine Art kollektive Protestmaßnahme gegen die Personalpolitik im Konzern und die Behandlung des Flugpersonals handelt, wird nicht öffentlich diskutiert.

    Die Lufthansa hatte jedoch so wie in vielen anderen Branchen auch mit der Begründung der außergewöhnlichen Lage in der Corona-Pandemie und Wirtschaftskrise scharfe Einschnitte bei der Entlohnung durchgesetzt.

    Das Tauziehen mit den gewerkschaftlich organisierten Pilot:innen geht jedoch weiter. Langfristiges Ziel des Konzerns ist nämlich – im Kontrast zu seiner aktuellen Situation – der Abbau des Flugpersonals.

    Jüngst wurde eine Vereinbarung mit der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit von Seiten des Konzerns gekündigt, die unter anderem die Beschäftigung eines bestimmten Grundstocks von Pilot:innen garantieren sollte.

    Dies wird von Seiten der Gewerkschaft als Druckmittel gewertet, mit dem die Lufthansa einen für den Konzern günstigeren Abschluss im nächsten Jahr abschließen will.

    Auch bei der Tochter Germanwings wird weiter massiver Druck auf das Personal ausgeübt. Germanwings könne keine Abfindungen an entlassene Pilot:innen zahlen, wie jüngst die Schlichtungsstelle festgestellt habe.

    Gut möglich, dass sich unter solchen Bedingungen, die eine oder der andere Pilot:in entschieden hat, Weihnachten lieber im Familienkreis zu verbringen als sich dem Risiko einer Corona-Infektion auszusetzen.

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