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Freitag, April 19, 2024
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    Neuer Negativ-Rekord: 16 Prozent der deutschen Bevölkerung gelten als arm

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    Über 13 Millionen Menschen in Deutschland leben in Armut. Die Armutsquote hat damit einen neuen Höchststand von 16 Prozent erreicht, und der Trend der vergangenen Jahre lässt keine Besserung erwarten.

    Laut dem “Paritätischen Wohlfahrtsverband” liegt die Zahl der armen Menschen in Deutschland bei rund  13,4 Millionen Menschen. Im Jahr 2006 lag der Anteil noch bei 14 Prozentpunkten. Wer arm ist, wird darüber definiert, dass ein Haushalt über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügt.

    Das “mittlere Einkommen” bezeichnet die Einkommenshöhe, von der aus gesehen die Anzahl der Haushalte mit niedrigem Einkommen gleich groß ist wie die Anzahl der Haushalte mit höherem Einkommen. Es handelt sich also nicht um das durchschnittliche Einkommen.

    Die Corona-Pandemie hat diesen Trend dahingehend beeinflusst, dass Menschen, die bereits im Niedriglohnsektor gearbeitet haben, nun noch weiter unter die Armutsgrenze gerutscht sind. Laut dem Wohlfahrtsverband seien rund 80 Prozent der Bevölkerung jedoch deshalb nicht von Einkommensverlusten betroffen gewesen, weil sie Rentner:innen, Angestellte des öffentlichen Dienstes oder Beamt:innen waren.

    Somit seien die eigentlichen Verlierer der Krise die Erwerbstätigen und die Selbstständigen. Deren Armutsquote stieg von 8 auf 8,7 bzw. von 9 auf 13 Prozent. Es wird vermutet, dass die Sofort-Maßnahmen der Bundesregierung ein noch stärkeres Abfallen der Quoten verhindert haben.

    Trotzdem lässt diese Erklärung Haushalte mit mehr als drei Kindern finanziell nicht aufatmen. Auch Alleinerziehende, Erwerbslose, Menschen mit Migrationshintergrund oder niedrigen Schulabschlüssen sind von Armut überproportional stark betroffen.

    Zudem lässt sich ein Süd-Nord-Gefälle beobachten: Die Quote falle in Baden-Württemberg und Bayern (zusammen 12,2) wesentlich niedriger aus als im gesamten Rest der Republik (17,7). Die meisten von Armut betroffenen Menschen befänden sich in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Sachsen-Anhalt (jeweils rund 20 Prozent). Trauriges Schlusslicht ist Bremen mit fast 30 Prozent.

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