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Donnerstag, April 25, 2024
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    Strompreise explodieren weiter

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    Die Lebenshaltungskosten steigen in den letzten Monaten stark an. Ein Bestandteil davon und gleichzeitig Treiber anderer Preise sind die Kosten für Strom – und die klettern weiter auf Rekordhöhen.

    Im Durchschnitt 34,64 Cent kostet eine Kilowattstunde Strom für private Haushalte zurzeit, was eine Verteuerung von rund 250 Euro für einen Durchschnittshaushalt mit 4000 Kilowattstunden Verbrauch pro Jahr bedeutet. Aber es wird noch mehr: Viele Stromversorger kündigten an, ihre Tarife im Januar zu erhöhen.

    Dazu kommen dubiose Methoden von Energieanbietern, über die der Bundesverband Verbraucherzentrale berichtet: Die teilweise sehr kurzfristige Einstellung der Belieferung, Beendigung von Verträgen, massive Erhöhungen von Arbeits- oder Grundpreis – teils trotz bestehender Preisgarantie – und die Erhöhung der monatlichen Abschlagszahlungen. Sie warnt vor zunehmender Energiearmut.

    Gerade Mieter:innen mit geringem Einkommen sind oft zusätzlich dazu gezwungen, auch fürs Heizen und/oder Warmwasser Strom zu nutzen.

    Als Gründe für die steigenden Strompreise kommen mehrere Entwicklungen zusammen: Windkraftwerke und Solarstromanlagen liefern aufgrund der Wetterlage weniger Strom als nötig, während fossile Brennstoffe für Kohle- und Gaskraftwerke ebenfalls einen starken Preisanstieg verzeichnen – die Teuerungen belaufen sich auf 342% für Kohle und 130% für Gas.

    Dazu addiert sich die im Januar diesen Jahres eingeführte CO₂-Steuer und – aufgrund der vermehrten Kohleverstromung – der steigende Preis von CO₂-Emissionszertifikation. Diese Kosten werden von Energiekonzernen als Preisaufschlag an die Verbraucher:innen weitergegeben.

    Politik zur Entlastung der Arbeiter:innen bleibt aus: Anstatt zum Beispiel Löhne und Grundsicherung an die steigenden realen Kosten für Grundbedürfnisse anzupassen, sollen laut SPD-Plänen gerade energieintensive, umweltschädigende Unternehmen bei der CO₂-Bepreisung entlastet werden.

    SPD-Pläne: Konzerne sollen bei CO2-Bepreisung entlastet werden – Privathaushalte nicht

    Gegen diese Entwicklungen stellt sich zum Beispiel das Bündnis „Nicht auf unserem Rücken!“, das noch bis zum 11. Dezember eine Aktionswoche gegen Teuerungen durchführt. In einer Erklärung wird die Bedeutung einer Verbindung von wirtschaftlichen und politischen Kämpfen hervorgehoben. Gefordert wird unter anderem die automatische Anpassung sämtlicher Löhne in Deutschland an die Preisentwicklung – egal ob von Strom, Sprit oder Nahrungsmitteln.

    #NichtAufUnseremRücken: Auf die Straße gegen Teuerungen!

     

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