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Samstag, April 20, 2024
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    Abtauende Permafrostböden sind tickende Zeitbomben

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    Aufgrund des Klimawandels sind Permafrostböden auf der gesamten Welt vom Abtauen bedroht. Die Gefahren für den Menschen sind enorm.

    Ob sie nah an der Oberfläche liegen oder sich mehrere hundert Meter tief in der Erde befinden – überall wo Forscher:innen gemessen haben, erwärmen sich die Permafrostböden des Planeten. Die Temperaturen der Böden liegen zwischen minus 16 und 0 Grad Celsius.

    Die Gründe für ein Abtauen liegen beim kapitalismus-gemachten Klimawandel nicht nur in einer erhöhten Lufttemperatur, sondern auch an der Menge des Niederschlages, an der örtlichen Vegetation, oder an der Infrastruktur des Menschen, wie z.B. an Straßen, Pipelines oder Gebäuden.

    Durch das Abtauen der Permafrostböden wird nicht nur die Stabilität des umliegenden Untergrunds gefährdet, sondern es besteht zunehmend die Gefahr eines Austritts von eingefrorenen Schadstoffen und alten Krankheitserregern.

    Gebäude, Straßen, Pipelines, Landepisten oder auch Eisenbahnstrecken sind vor allem in Kanada, Alaska und Russland gefährdet, da sich hier ein großer Teil der weltweiten Permafrostböden befindet. Allein die Landmassen auf der nördlichen Hemisphäre werden zu einem Fünftel von Permafrostböden bedeckt. So lassen sich solche Böden in zwei Dritteln des russischen Staatsgebiets finden.

    In durch das Abtauen beschädigten Gebäuden oder bei anderer Infrastruktur können kleinere Risse auftreten oder vollständig zusammenbrechen. Allein für Russland schätzt man bis zum Jahr 2050 Mehrkosten für Reparaturen von über 6 Milliarden Euro.

    Um diesem Prozess Einhalt zu gebieten, gibt es zwar die Möglichkeit von vorbeugenden Baumaßnahmen, wie z.B. dem Einsatz von lockeren Untergründen für den Wärmeaustausch. Diese Maßnahmen sind aber nur vereinzelt einsetzbar und sehr teuer.

    Eine andere Möglichkeit wäre die Einbeziehung der Permafrostböden in Bebauungspläne, um Siedlungen und Infrastruktur um gefährdete Böden „herum zu bauen“. Zielführender und langfristig sicherer wäre aber die Abkehr von fossilen Energieträgern und der kapitalistischen Produktionsweise, die das weltweite Klima am stärksten belasten.

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