`

More

    Inflation noch stärker als erwartet

    Im Euro-Raum steigen die Preise der Hersteller um bis zu 66 Prozent. Die Produzentenpreise gelten als Frühindikator für die Entwicklung der Inflation, für Verbraucher:innen dürfte das einen weiteren Preisanstieg bedeuten.

    Die Preise, die Industrieunternehmen für ihre Produkte verlangen, dienen im Rahmen der Inflationsmessung, z. B. beim Index der landwirtschaftlichen und industriellen Erzeugerpreise, zur Bestimmung der Inflationsrate, sie werden in diesem Kontext häufig auch “Erzeugerpreis” oder “Produzentenpreis” genannt.

    Die Statistik führt dabei die Preise “ab Fabrik”, also bevor Produkte weiterverarbeitet werden und in den Handel kommen. Diese Preise gelten dann als Frühindikator für die Entwicklung der Inflation. Steigen sie stark an, ist das in der Regel ein Hinweis darauf, dass auch die Verbraucherpreise ansteigen werden.

    In jetzigem Fall sind die Preise der Hersteller in der Euro-Zone stark angestiegen, insbesondere im Bereich der Energie. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte legten im November innerhalb eines Jahres um 23,7 Prozent zu. Dabei handelt es sich um einen Rekordwert, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte.
    Die internationale Nachrichtenagentur Reuters befragte dazu Ökonom:innen. Diese hatten mit einem Zuwachs von nur 22,9 Prozent gerechnet, nach einem Plus von 21,9 Prozent im Oktober. Allein im Bereich der Energie gab es einen enormen Anstieg um 66 Prozent. Klammert man diesen besonders kritischen Bereich aus, dann ist von einem Anstieg der Erzeugerpreise von rund 10 Prozent auszugehen.
    Derweil steigt die Inflation im Euro-Raum immer noch weiter an. Sie ist bereits weit über die Zielmarke von zwei Prozent der Europäischen Zentralbank (EZB) hinausgeschossen. Dabei wird sie weiter befeuert von den massiv steigenden Kosten für Öl und Gas.

    Das bemerken auch die Verbraucher:innen: für sie stiegen die Preise zwischen November und Jahresfrist um 4,9 Prozent. Das ist der höchste Wert seit der Einführung des Euros. Die Daten zu Dezember werden im Laufe des Tages veröffentlicht, Fachleute erwarten einen leichten Rückgang auf 4,7 Prozent.

     

    Die mobile Version verlassen