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Freitag, April 19, 2024
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    Wirtschaftskrise hält an – Superreiche werden reicher und reicher

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    Seit über zwei Jahren befindet sich Deutschland in einer Wirtschaftskrise. Sie begann Ende 2019 und wurde durch die Pandemie und staatliche Maßnahmen massiv verschärft. Auch im vergangenen Quartal lag die deutsche Wirtschaftsleistung noch 1,5% niedriger als vor der Krise. Trotzdem konnten die zehn reichsten Deutschen ihr Vermögen in den letzten zwei Jahren um 78% steigern – was ist da los?

    Die deutsche Wirtschaft befindet sich noch immer in der Krise. Im Vergleich zum 4. Quartal 2019, dem Quartal vor Beginn der Pandemie, lag das BIP im 4. Quartal 2021 noch um 1,5 % niedriger (preis-, saison- und kalenderbereinigt). Das hängt auch damit zusammen, dass die Wirtschaft sich im letzten Quartal nicht erholt hat. So ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 4. Quartal 2021 gegenüber dem 3. Quartal 2021 um 0,7 % gesunken.

    Nachdem sich die Wirtschaftsleistung im Sommer trotz zunehmender Liefer- und Materialengpässe wieder stabilisierte, wurde die Erholung der deutschen Wirtschaft durch die vierte Corona-Welle, durch erneute Verschärfungen der Corona-Maßnahmen sowie weiterhin bestehende globale Lieferprobleme zum Jahresende gestoppt. Besonders der private Konsum nahm im 4. Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal ab, während die staatlichen Konsumausgaben zunahmen.

    Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ergibt sich für das gesamte Jahr 2021 ein Wachstum des BIP um 2,8 % – für das Niveau vor der Krise reicht es aber noch nicht.

    Milliardär:innen steigern ihr Vermögen

    Obwohl die deutsche Wirtschaft also weiter unter Vorkrisenniveau liegt, wächst das Vermögen der deutschen Milliardär:innen beträchtlich. Hierzulande haben die zehn reichsten Personen ihr kumuliertes Vermögen von 144 Milliarden Dollar auf etwa 256 Milliarden gesteigert. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 78%. Wie kommt das?

    Ein Großteil der Vermögen setzt sich aus Aktienanteilen an den eigenen Unternehmen zusammen. Und tatsächlich haben die Börsenkurse bereits Ende 2021 das „Vorkrisenniveau“ überschritten. So lag beispielsweise der Deutsche Aktienindex (DAX) Ende 2019 bei 13.219 Punkten und befindet sich heute bei 15.223 Punkten. Ähnlich sieht es an den amerikanischen Börsen aus, wo auch viele Aktien deutscher Konzerne gehandelt werden.

    Zu Deutschlands Superreichen gehören außerdem Personen wie der LIDL-Gründer Diethard Schwarz oder die Gebrüder Aldi, dessen Supermarktketten in der Pandemie besonders profitierten. Hinzu kommen massive Geldgeschenke von Seiten der Politik, sei es, weil die Europäische Zentralbank Aktien kaufte, um die Unternehmen zu stützen, oder durch das staatlich finanzierte Kurzarbeitergeld, das auch profitable Unternehmen wie der Daimler-Konzern bekommt.

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